Hirten, die in der damaligen Zeit ein einfaches Leben, meist in Armut, führten, spielen eine wichtige Rolle in der Weihnachtserzählung. Sie – und nicht irgendeine reiche, mächtige Person oder gar ein König – waren die Ersten, die erfuhren, dass ein besonderes Kind ganz in ihrer Nähe zur Welt gekommen war. Damit wird eine wichtige Botschaft deutlich, die immer wieder in den Erzählungen rund um Jesus betont wird: Im Leben und Glauben ist nicht Reichtum entscheidend. Interessant ist auch, dass sich der erwachsene Jesus mit seiner Sorge um die Menschen später mit einem Hirten vergleichen wird, der sich um alle seine Schafe kümmert und sogar ein einzelnes verirrtes Schaf unter allen Umständen suchen wird, bis er es findet. Es ist daher vermutlich kein Zufall, dass sich unter den zahlreichen Hirten in Krippendarstellungen oftmals eine Figur befindet, die ganz besonders an einen solchen fürsorglichen Hirten erinnert, nämlich der Hirte mit einem Schaf auf den Schultern.