Höchste Auszeichnungen der deutschen Weinwirtschaft

DLG-Bundesweinprämierung 2016

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat im Rahmen der Bundesweinprämierung 2016 der DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft) die Bundesehrenpreise an deutsche Spitzenwinzer vergeben. Bei der feierlichen Preisverleihung im Kurhaus von Baden-Baden, erhielten 22 Winzerbetriebe die höchste Auszeichnung der deutschen Weinwirtschaft. Die Preise überreichten Ministerialdirigent Eckhard Engert und DLG-Vizepräsident Prof. Dr. Achim Stiebing zusammen mit der Deutschen Weinkönigin Lena Endesfelder.

Die Pfalz stellt mit 23 Auszeichnungen die meisten Weine und Sekte, die mit dem „Goldenen DLG-Preis extra“ prämiert wurden. DLG-Vizepräsident Prof. Dr. Achim Stiebing (v.l.) und die Deutsche Weinkönigin Lena Endesfelder übergaben die Urkunden an die Sieger aus der Pfalz. Klaus Schneider, Weinbaupräsident der Pfalz (v. rechts) und Ministerialdirigent Eckhard Engert gratulieren herzlich.

Foto: DLG

Winzer des Jahres ist Markus Busch vom Weingut Karl Busch aus Bretzfeld-Dimbach in Württemberg. Den zweiten Platz erzielte August Ziegler, Maikammer (Pfalz). Sekterzeuger des Jahres wurde zum dritten Mal in Folge Klaus Herres vom Sektgut St. Laurentius aus Leiwen an der Mosel. Der zweite Platz ging an die Winzergenossenschaft Kallstadt, Kallstadt (Pfalz), dicht gefolgt vom Wein- & Sektgut Wilhelmshof, Siebeldingen (Pfalz).

In drei Prüfrunden testete die DLG mehr als 4 500 Weine und Sekte. Die Weinexperten vergaben 62 Gold Extra-, 863 Gold-, 1 752 Silber- und 950 Bronze-Medaillen. Alle Ergebnisse sind im Internet unter www.DLG-Verbraucher.info veröffentlicht.

Die 50 besten Weine und die zwölf besten Sekte

Mit 23 Auszeichnungen stellt die Pfalz die meisten Weine und Sekte, die mit dem „Goldenen DLG-Preis extra“ prämiert wurden. Es folgen Rheinhessen mit zwölf sowie Baden mit elf „Goldenen DLG-Preisen Extra“. Die meisten Auszeichnungen in Gold, Silber und Bronze erzielten mit 1 142 Prämierungen die Winzer aus der Pfalz, gefolgt von Baden (775), Rheinhessen (556) sowie Württemberg (506).

Jungwinzer mit Leidenschaft und Kreativität

DLG-Vize­präsident Prof. Dr. Achim Stiebing, Ingo Steitz, Weinbaupräsident Rheinhessen, die Deutsche Weinkönigin Lena Endesfelder (von links) und Ministerialdirigent Eckhard Engert (rechts) freuen sich mit den rheinhessischen Gewinnern der Bundesehrenpreise Weingut Fleischmann in Gau-Algesheim und Weingut Manz in Weinolsheim.

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Die DLG kürte außerdem den „Jungwinzer des Jahres“ und die „Jungwinzervereinigung des Jahres“. Junge Talente aus allen Anbau­regionen Deutschlands hatten sich um den Nachwuchspreis der deutschen Weinwirtschaft beworben und über einen Online-Test quali­fiziert. Die zehn Kandidaten mit dem besten Ergebnis wurden nach Frankfurt am Main eingeladen, wo eine Fachjury die drei Erstplatzierten wählte. Erstaunlich, dass es dieses Jahr keine Frauen ins Finale geschafft haben. Alle Bewerber haben sich auch an der Bundesweinprämierung der DLG beteiligt und gut abgeschnitten, was für die überdurchschnittliche Weinqualität der Jungwinzer spricht. Der Jury fiel die Wahl nicht leicht. Die Sieger überzeugten durch ihre Fachkompetenz, aber auch durch ihre starken Persönlichkeiten, die sie präsentierten.

Jungwinzer des Jahres 2016/ 2017 ist Jochen Gradolph vom Weingut Neuspergerhof aus Rohrbach in der Pfalz, dicht gefolgt von Thomas Schumacher vom Weingut Offenstein Erben aus Eltville im Rheingau. Den dritten Platz belegt Alexander Link vom Weingut Wolf aus Brackenheim in Württemberg. Ebenfalls ausgezeichnet wurde als „Jungwinzervereinigung des Jahres 2016/2017“ der Mainzer Weinsalon aus Rheinhessen.

Den Bundesehrenpreis in Gold und den Titel „Sekterzeuger des Jahres“ erreichte Klaus Herres vom Sektgut St. Laurentius aus Leiwen an der Mosel, Silber für die Winzergenossenschaft Kallstadt und Bronze für das Wein- & Sektgut Wilhelmshof in Siebeldingen. DLG-Vizepräsident Prof. Dr. Achim Stiebing, die Deutsche Weinkönigin Lena Endesfelder (v.l.) und Ministerialdirigent Eckhard Engert (rechts) übergaben die Medaillen.

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Jochen Gradolph ist DLG-Jungwinzer des Jahres

Jochen Gradolph vom Weingut Neuspergerhof aus Rohrbach in der Pfalz wurde als „Jungwinzer des Jahres 2016/2017“ ausgezeichnet. Der 34-Jährige Bioland-Winzer in der Umstellungsphase arbeitet mit seinen Eltern und seiner Frau im Familienweingut. Seit 2009 ist er für den Ausbau der Weine verantwortlich und zudem für Marketing, Events und den Vertrieb zuständig.

Als Quereinsteiger geht der studierte Betriebswirt und Dozent für Bankwirtschaft gerne neue Wege. Eine im Jahr 2011 gestartete Qualitätsoffensive trägt seine Handschrift und die bisherigen Erfolge bestätigen eindrucksvoll seinen eingeschlagenen Kurs. Mit seiner exklusiven Weinkollektion „J-Weine“ vermarktet er die besten Weine aus ausgewählten Weinbergen, welche über Jahre hinweg die höchste Qualität liefern. „Spitzenwein anzubauen bedeutet für mich ein Team mit der Natur zu bilden und neue Ideen, Geduld und handwerkliches Können in meine Leidenschaft für den Weinbau einzubringen“, fasst Jochen Gradolph seine Weinphilosophie zusammen.

Die Deutsche Weinkönigin Lena Endesfelder (links) ehrte mit DLG-Vizepräsident Prof. Dr. Achim Stiebing (rechts) die Sieger im DLG-Wettbewerb „Jungwinzer des Jahres“: Alexander Link (3.) aus Württemberg, Jochen Gradolph (1.) aus der Pfalz und Thomas Schumacher (2.) vom Rheingau (v.l.).

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Thomas Schumacher aus Eltville setzt auf Nachhaltigkeit

Thomas Schumacher vom Weingut Offenstein Erben aus Eltville am Rhein im Rheingau wurde Zweiter im DLG-Jungwinzer-Wettbewerb. Der 27- Jährige hat Weinbau an der Hochschule Geisenheim studiert und ist stolz darauf, als inzwischen fünfte Generation im Familienweingut zu arbeiten und gemeinsam mit seinen Eltern den nachhaltigen Weinbau voranzutreiben. Umweltschonendes Arbeiten ist für den Nachwuchswinzer eine Herzensangelegenheit.

Jungwinzer Alexander Link vermarktet Wildwuchs

Alexander Link vom Weingut Wolf aus Brackenheim in Württemberg wurde Dritter im Wettbewerb. Nach seiner Ausbildung zum Weinküfer studierte er Weinbau in Geisenheim. Auf dem elterlichen Betrieb ist er für den Ausbau der Weine und die Vermarktung zuständig. Der eigenwillige 27-Jährige baut seine Weine auf sehr authentische Weise aus und legt Wert darauf, dass sie jahrgangstypisch das Klima und die Eigenheiten der Gegend ins Glas bringen. Alexander Link verzichtet auf den Reb­schnitt und vermarktet seine Weine erfolgreich unter den Marken „Wildwuchs“ und „Wilde Ehe“.

bs – LW 44/2016