Imposante Tierschau
Rekordbesuch beim Ochsenfest 2011 in Wetzlar
Das Ochsenfest in Wetzlar gehört mit seiner Ausstrahlung zu den wichtigÂsten Veranstaltungen mit Tierschauen in Hessen. Nachdem dort bereits in den zurückliegenden Jahren stets ein guter Besuch zu verzeichnen war, konnte der Landwirtschaftliche Verein Lahn-Dill als Veranstalter dieses Jahr noch einmal deutlich mehr Gäste am vergangenen Freitag zählen.
Während des gesamten Programmes waren die Ringe, in denen die Prämierungen stattfanden, dicht umlagert. Gleiches gilt für die Infostände der Fleischrinderzüchter sowie Geflügel- und Kleintierzüchter, die auch stark frequentiert wurden. Der große Zuspruch unterstreicht somit die Durchführung der Tierschau an diesem sehr traditionellen Platz am Finsterloh in Wetzlar und ist gleichzeitig eine Anerkennung für den Aufwand, den die Beschicker mit zum Teil erheblichen Anreisen auf sich genommen haben.
Ergebnisse der Rangierung
Die Rangierung bei den Deutschen Holsteins wurde von Rüdiger Wiegand aus Birstein und der Jungzüchterin Vanessa Klarmann aus Altenstadt vorgenommen, die an der Spitze der Klassen generell Tiere auf bestem Niveau vorgestellt bekamen. Der erste Ia-Preis ging an die von Christian Allendörfer, Wehrheim, ausgestellte Damion-Tochter AH Inga, eine vielversprechende Kuh in der ersten Laktation mit bestem EuÂterÂ. An der Spitze der nächsten Gruppe stand die Dolman-Tochter Fantastic aus dem Zuchtbetrieb von Norbert Breithecker, Ellar, eine Nachwuchskuh mit besten Typmerkmalen und hervorragendem Seitenbild. Der nächste Ia-Preis ging ebenfalls an den Betrieb Breithecker mit einer Talent-Tochter, die in dieser Klasse das kompletteste Gesamtbild abgeben konnte.
Kühe mit mehreren Abkalbungen
Vier Ia-Titel wurden dann bei den Kühen mit mehreren Abkalbungen zugewiesen. Als erste konnte sich die Final Cut-Tochter Fabrice aus dem Betrieb Breithecker an der Spitze platzieren, eine Kuh mit einem sehr ausgeprägten Milchtyp und einem absolut drüsigen, festsitzenden Euter. Die rotÂbunte Beauty-Tochter Kate aus dem Betrieb Franz, Fernwald, überzeugte mit ihrer harmoniÂschen Gesamterscheinung und wurde Ia platziert, die beiden mehrfach erfolgreich ausgestellten Spitzenkühe Fantasie, eine Stormatic-Tochter von Norbert Breithecker, sowie die Integrity-Tochter Krone von Christian Allendörfer, Wehrheim, erhielten als weitere Ia-Preisträgerinnen das Ticket für die Siegerauswahl. Dabei konnte Krone dann am stärksten punkten, speziell das nach wie vor sehr hoch und fest aufÂgehängte Euter setzte hier die Maßstäbe. Ihr folgte Fabrice aus der Herde Breithecker als Reservesiegerin, eine Kuh mit beeindruckender Qualität im Typ und Euter. Bei der Festlegung zur „Miss Ochsenfest“ fiel die Entscheidung zugunsten von Krone, Christian Allendörfer freute sich bei der Siegerehrung über die Auszeichnung, die er von Staatsministerin Lucia Puttrich dafür entgegennehmen durfte.
Landesschau Rotes Höhenvieh
Aufgewertet wurde die Tierschau durch die Präsentation von Tieren der Rasse Braunvieh (Familie Hölz, Weinbach) und Fleckvieh (Familie Handke aus Leisenwald), welche die Zuchtziele anÂschaulich darstellten. Bewährt hat sich die Tierschau beim Ochsenfest als Plattform zur DurchÂführung einer offenen Landesschau für das Rote Höhenvieh. Diese bodenständige Rasse der hessischen Mittelgebirgslagen hat sich in den zurückliegenden Jahren durch die aktive züchterische Arbeit viele Interessenten und die Unterstützung durch das Förderprogramm des Landes Hessen erÂfreulich stabilisieren können. Der beste Bulle wurde von Jörg BürÂger aus Arfeld ausgestellt. Sein bereits siebenjähriger Vererber I-Jay beeindruckte durch hervorragenden Rassetyp und hat durch seinen Einsatz über die künstliche Besamung einen deutlichen Einfluss auf die züchterische Fortentwicklung der Rasse genommen. Die beste Vertreterin in der Klasse Kühe mit Kalb bei Fuß kam von der IG Rotes Höhenvieh, Wettenberg, die die Ivo-Tochter Oase ausstellte, eine sehr typische Kuh im mittleren Rahmen.
Bei den Kühen ohne Kalb setzte die Basti-Tochter Kathi von Adelbert Limper aus Richstein die Maßstäbe, eine Kuh im angestrebÂten Typ des Roten Höhenviehs mit viel Länge und Festigkeit im Körperbau. Weitere Klassensiege gingen an die enorm entwickelte I-Jay-Tochter Ina von Jost Höse, Sassenhausen und die vielversprechende Stolz-Tochter Primel von Jörg Bürge in den ausgestellten Färsenklassen. Das in der MutÂterÂkuhhaltung vertretene Spektrum der Fleischrinderrassen war ein ständiger Besuchermagnet, speziell die Vielfalt der Typen an Rindern war eine Aufwertung für die gesamte Veranstaltung. Im Vorführring wurden die Rassen Galloway (Manfred Lamp, Nidda), Limousin (Winfried Seum, Hungen, und Reinhold Watz, Hüttenberg) sowie Charolais (Nils Schwantes, Wettenberg, und Volker Reinhard, Brechen) gezeigt. Speziell die vorgestellten BulÂlen mit ihrer Breite und ausgeprägten Muskulatur hinterließen einen nachhaltigen Eindruck. Im Rahmen der Siegerehrung und Vergabe der Ehrenpreise brachten Staatsministerin Lucia PuttÂrich und die weiteren Ehrengäste ihre große Anerkennung für die gezeigten züchterischen Leistungen der Landwirte zum Ausdruck. Grünhaupt, LLH Kassel