Hessens Züchter auf Augenhöhe mit der Konkurrenz

Charolais aus Hessen überzeugen bei der Schau in Northeim

Jährlich organisiert der Verband Deutscher Charolais-Züchter eine Schau der Jahrgangsbesten. Diese Vergleichsmöglichkeit wird von den Zuchtbetrie­ben gesucht, um den Zuchtfortschritt im Auge zu haben. Auch mehrere hes­sische Betriebe nutzten die Gelegenheit, um sich mit den besten Jungtie­ren in Northeim (bei Göttingen) dem nationalen Wettbewerb zu stellen.

Einen Hoffnungsträger präsentierte Martin Bierwirth bei der Bundesschau der Charo­lais-Züchter in Northeim, sein genetisch hornloser Bulle Hans P hat alle Vorausset­zun­­gen für eine Karriere in der Charolais-Zucht.

Foto: Jost Grünhaupt

So waren Peter und Sabine Gries vom Oberseener Hof mit zwei hervorragenden Jungbullen in verschiedenen Altersklassen mit von der Partie. Nachdem der Ro­nal­do-Sohn Rutinje bereits als Ib-Platzierter einen starken Eindruck hinterließ, gelang dem be­kannten Zuchtbetrieb in der vier­ten Klasse mit einem erstklassigen Sohn des Top-Vererbers Laurin der Spitzenplatz in der Gruppe.

Genetisch hornloser Bulle

Nach einem weiteren Jungbullen aus dem Zuchtbetrieb von der Familie Duclos aus Witzenhausen, stellte sich der genetisch horn­­lose Bulle Hans aus dem Zucht­betrieb von Horst Bierwirth, Ottrau, der Konkurrenz und war aufgrund seines ausgegliche­nen Körperbaus nicht zu schlagen. Ihm gelang es sogar zum Schluss, hinter einem herausragend entwickelten Bullen aus Nie­­­dersachsen den Reservesieger­platz der gesamten Veranstaltung einzunehmen. Der Bulle stammt aus einer Kuh, die mehrere erst­klas­sige Söhne geliefert hat und ist sicherlich für die kommende Wintersaison eine Alternative für alle Betriebe, die Spitzengene­tik im Hornlossegment suchen.

Gute Weibliche vorgestellt

Auch bei weiblichen Kälbern wa­ren mehrere hessische Beschicker aktiv im Wettbewerb. Karl und Florian Viering, Horst Bierwirth sowie Sabine und Peter Gries gelang es, sich mit ihren Absetzern im Mittelfeld der Klas­se zu platzieren, oftmals gaben Klei­nigkeiten den Ausschlag für die Platzierungen im vorderen Be­reich. Besonders erfolgreich war der Zuchtbetrieb Erwin Rabenau aus Londorf, der mit Vio­let­­te eine erstklassige Necessai­re-Tochter vorstellte und für die­ses in allen Belangen bestehen­de Tier sogar mit dem Reservesiegertitel in der Kategorie der Kuhkälber ausgezeichnet wurde. Mit Baune, einer bereits mehrfach erfolgreichen Natur-Tochter, holte sich Erwin Rabenau dann bei den ein- bis zweijähri­gen Rindern einen weiteren Spit­zenplatz in der Bewertung (Ic). Das Gesamtresümee der Veranstaltung fällt eindeutig aus: hervorragend vorbereitete Tiere mit bes­tem Rassestandard, wie er für das große, weiße Fleischrind Cha­rolais gefordert wird. Die hessi­schen Beschicker zeigten, dass sie sich mit den Kollegen aus den anderen Bundesländern auf Augenhöhe in den Einzelwett­be­wer­ben einreihen können. Gleichzeitig sind mit den vorgestellten Tieren hervorragende Voraus­setzungen für die künftigen Wett­bewerbe im kommenden Winter gegeben und mancher Charolais-Züchter wartet schon jetzt mit großem Interesse auf den nächsten Fleisch­rin­dertag in Alsfeld.

Grünhaupt, LLH Kassel