Aigner genehmigt Versuchsanbau von Amflora

Kein Grund, Freisetzung zu versagen – Seehofer legte Verbot nahe

Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner hat den Versuchsanbau der gentechnisch veränderten Stärkekartoffel Amflora genehmigt. Damit erhält das Unternehmen BASF grünes Licht für den Anbau von 20 ha in Bützow in Mecklenburg-Vorpommern. Beantragt hatte die BASF für dieses Jahr den Anbau von bis zu 40 ha vor allem für die Vermehrung von Pflanzkartoffeln. Ursprünglich hatte sich der Zulassungsantrag der BASF auf 150 ha bezogen.

Kartoffelpflanzen - Amflora genehmigt.

Foto: agrarfoto

In den Gesprächen mit der Ministerin hatte sich das Unternehmen mit einer Reduzierung der Fläche zufrieden gegeben. Zudem sollen zusätzliche Vorkehrungen wie ein überwachter Wildschutzzaun um die gesamte Versuchsfläche getroffen werden. Nach diesen Zugeständnissen habe es keinen Grund gegeben, „die beantragte Freisetzungsgenehmigung, auf die der Antragsteller einen Rechtsanspruch hat, zu versagen“, erklärte Aigner. Sie stellte zudem fest, dass von der Freisetzung „keine Gefahr für die menschliche Gesundheit oder die Umwelt ausgeht“.

Mit der Entscheidung setzt sich die CSU-Politikerin erstmals deutlich von dem gentechnikkritischen Kurs der bayerischen Staatsregierung ab. Presseberichten zufolge hatte der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer Aigner ein Verbot des Amflora-Anbaus nahegelegt. Nach dem Verbot der kommerziellen Nutzung der gentechnisch veränderten Maissorte MON810 hatte sich zuletzt Bundeskanzlerin Merkel in die Debatte eingeschaltet und sich gegen eine grundsätzliche Abkehr von der Grünen Gentechnik ausgesprochen. Der agrarpolitische Sprecher der Union, Peter Bleser, wertete die Amflora-Entscheidung nunmehr auch als Beleg, dass das Aussaatverbot von MON 810 lediglich eine Einzelfallentscheidung und keine generelle Absage an Grüne Gentechnik gewesen sei. Damit habe diese Zukunftstechnologie in Deutschland weiterhin eine Chance. age