Sauen im Hitzestress

Sauen fressen bei Hitzestress weniger, um ihren Stoffwechsel zu entlasten. Säugende Sauen nehmen bei Stalltemperaturen von mehr als 20°C je 1°C jeweils 100 Gramm weniger Futter pro Tag auf. Säugende Sauen müssen auch bei Hitze 6 bis 7 kg Futter aufnehmen. Bei sehr großen Würfen liegt der Energiebedarf bei über 100 MJ.
Mehr Öl in die Ration zu geben ist der falsche Weg. Denn um 1 kg fehlende Futteraufnahme zu kompensieren, müsste ein 13er Futter auf eine Energiekonzentration von 15 MJ ME gesteigert werden. Das ist nicht realistisch und die Sauen würden mit einer schlechteren Futteraufnahme reagieren, und zwar umso stärker, je höher der Energiegehalt ist.
Achten Sie darauf, dass die Sauen nicht überkonditioniert in die Abferkelbucht kommen, denn diese haben die größten Probleme mit der Futteraufnahme. Nach dem Fressen dürfen keine Futterreste im Trog verbleiben, weil diese sehr schnell gammeln und die Sau häufig nur über den Trog Wasser aufnehmen kann. Füttern Sie die Sauen langsam an. Über die Geburt knapp zwei kg füttern. Dann täglich um 0,5 kg steigern.
Säugende Sauen möglichst dreimal täglich füttern, aber nicht während der größten Hitze. Vermeiden Sie Rückschläge in der Futteraufnahme durch zu schnelle Steigerung, denn die Menge der Wasseraufnahme folgt der Futteraufnahme. Die Sauen müssen jederzeit sauberes Wasser (keine dünne Futtersuppe) aufnehmen können.
Temperaturen über 30°C müssen möglichst vermieden werden. Keine Frischluft von Süden oder aus dem Dachraum ansaugen. Bei trockener Luft, aber nicht bei Schwüle, kann man durch Wasservernebelung mit Hochdruck, mit der Einweichanlage oder mit dem Wasserschlauch etwas erreichen.
Achten Sie schon im Wartebereich auf eine gute Klauengesundheit, denn nur Sauen mit gesunden Fundamenten können im Abferkelbereich lang genug stehen, um die Futter- und Wassermengen aufnehmen zu können. Auch sollte der Boden rutschfest sein, damit die Sauen leicht aufstehen können. Wenn die Sauen keinen sicheren Halt haben, müssen Sie für Abhilfe sorgen.
Es muss alles versucht werden, dass die Sauen möglichst wenig Substanz verlieren. Denn nach der Geburt ist vor der Geburt. Neben den oben beschriebenen Maßnahmen kann die Biotechnik (PMSG-Präparate) unterstützen. Sprechen Sie bezüglich Menge und Zeitpunkt Ihren Hoftierarzt an.   Fögen