Lagerdruckstellen schon im Dezember!

Bei der Auslagerung von Kartoffeln wurden bereits vermehrt Knollen mit Lagerdruckstellen gefunden. Dies ruft Sorge über die weitere Qualitätsentwicklung der Partien hervor, da sich die Druckstellen im Laufe der Lagerung weiter verstärken dürften. Zudem besteht bei der Aufbereitung von Partien mit Lagerdruckstellen ein erhöhtes  Risiko für Schwarzfleckigkeit.
Ein wesentlicher Einfluss geht zunächst – neben den Faktoren Sorte und Witterung auf dem Feld – von der Lagerungshöhe aus. So tritt am Boden eines Stapels mit 4 m Lagerhöhe ein Druck von etwa 2,6 t/m2 auf, während er in Großkisten aufgrund der geringeren Höhe deutlich kleiner ist. Gleichzeitig spielt die Höhe der Lagerungsverluste eine bedeutende Rolle, da die Neigung zur Ausbildung von Lagerdruckstellen mit zunehmenden Verlusten merklich ansteigt.
Folgendes ist zu beachten:
  • Die Witterung hat 2009 zu besonders lagerdruckstellenempfindlichen Kartoffeln geführt.
  • Die verminderte Keimruhe sowie der Colletotrichum- und Silberschorf-Befall bedingen höhere Gewichtsverluste.
  • Die hohen Temperaturen im November haben das Druckstellenrisiko weiter verstärkt.
  • Gebäude geschlossen halten.
  • Außenluftbelüftung nur bei hoher relativer Luftfeuchte.
  • Keine zu großen Temperatursprünge.
  • Umluft rückwärts nutzen.
  • Keimung und weiche Knollen sind deutliche Warnsignale für Lagerdruck.
  • Empfindliche Sorten/Partien aus der Loselagerung vorrangig auslagern.  
Versuchsstation Dethlingen