Schwarz-Rot-Gold-Schau das zweite Mal ausgetragen

Siegerschleifen für hessische Galloways in Berlin

Nach vier Jahren trafen sich die aktiven Züchter der Rassen Galloway, Highland Cattle, Zwergzebu, Welsh Black und Hereford in Berlin, um im Rahmen der Grünen Woche die zweite Bundesschau Schwarz-Rot-Gold für Extensivrinderrassen auszutragen.

In der jüngsten Kategorie bei den Highlandbullen ging der Ia-Preis an Conners 3 von Karl-Friedrich Roth aus Rothenbergen.

Foto: Jost Grünhaupt

Die Halle 25 auf dem Messegelände bietet jedes Mal ein über­ragendes Ambiente, gleichzeitig sind die Fleischrinderzüchter für die Gesamtveranstaltung ein absoluter Zuschauermagnet. Aufgrund des großen Interesses seitens der Beschicker wurde das Richten auf zwei Tage verteilt, die Siegerentscheidungen fanden komplett am zweiten Richttag statt. Bei allen Rassen fanden sehr hochklassig besetzte Wettbe­werbe statt, so dass die Zuschauer, die auch zum Teil aus dem Ausland angereist waren, voll auf ihre Kosten kamen.

Die hessischen Gallowayzüchter zeigten sich bestens auf diese Bundesschau vorbereitet und bekamen vom Preisrichter Friedrich Averbeck, Verden, bereits im ersten Ring einen Ia-Preis für die von Horst Kraft, Ottrau, ausgestellte Lolida vom Bechtelsberg zugesprochen. Die zweite Klasse sicherte sich eine Spitzenfärse aus Brandenburg, direkt dahinter kamen jedoch die hessischen Aussteller Mützel-Geiger GbR, Biebergemünd, Horst Kraft, Ottrau, und Harald Battefeld, Burgwald, mit hervorragenden Tieren auf die nächsten Plätze. Der dritte Klassensieg ging auf das Konto der Zuchtgemeinschaft Sölzer und Schmidt, Gudensberg, für die Franzjosef-Tochter Wuschel, die im Seitenbild stark beeindruckte und die GbR Mützel-Geiger, Biebergemünd, war mit Awakening, einer Magnum-Tochter, in der nächsten Klasse nicht von der Spitze zu verdrängen. Besonders erfolgreich war Horst Kraft in Klasse V, seine Färsen Disco, Yucca und Polly standen an der Spitze dieser Gruppe und zeigten deutlich die Qualität der Bechtelsbergherde. Die weiteren Beschicker aus Hessen Reinhard Kress, Kalbach, Arno Molter, Bad Schwalbach, und Katja Schneider, Breidenbach, waren zum Teil nur knapp hinter der Spitze in den einzelnen Klassen platziert. Damit war klar, dass die Siegerauswahl kaum ohne hessische Anwartschaft ausgehen würde und Friedrich Averbeck suchte sich seine drei Favoriten aus, um sie noch genauer unter die Lupe nehmen zu können. Mit ihrem perfekten Seitenbild und ausgeprägten Rassetyp wurde die Franzjosef-Tochter Wuschel von der ZG Sölzer und Schmidt, Gudensberg, zur Reservesiegerin auserkoren. Dieser Titel ist das Ergebnis planmäßiger, züchterischer Arbeit, denn Wuschels Pedigree ist gespickt mit absolut erfolgreichen Vorfahren.

Dunfarbene Galloways

Im Wettbewerb der dunfarbenen Galloways zeigte die Familie Stephan Bock, Eiterfeld, eine sehr starke Präsenz mit vier Tieren, von denen die Färse Corinna die beste Platzierung zugesprochen bekam. In der Konkurrenz der Gallowaykühe gingen wiederum zwei Ia-Plätze an die hessischen Aussteller. Mit ihrem hervorragenden Körperbau und dem top entwickelten Bullenkalb bei Fuß war Wilhelm Ernst, Burgwald, als Klassensieger erfolgreich und auch die ZG Kahl-Schlichterle, Burgwald, erhielt für die hervorragende Typkuh Maxima den Klassensieg zugeteilt. Zum Schluss musste sich Maxima lediglich der bereits ausgewachsenen Siegerkuh aus dem Betrieb Wiegmann, Sulingen, beugen, zeigte aber deutlich, dass ihr die Zukunft gehört. Die ausgestellten Gallowaybullen zeigten eine relativ große Altersspanne und der von der GbR Mützel und Geiger, Biebergemünd, ausgestellte Legacy N7 wurde in der ersten Gruppe Ib-prämiert. Zwei sehr unterschiedliche Typen standen an der Spitze der nächsten Gruppe, der mittelrahmige, fertig entwickelte und gut bemuskelte Palue von Friedrich Wiegmann aus Sulingen und der voll in der Entwicklung stehende, großrahmige, lange Ace von der ZG Kahl-Schlichterle aus Burgwald, der auf den Ib-Platz eingeordnet wurde. Einen Klassensieg ging dann nochmal auf das Konto von Horst Kraft, Ottrau, mit seinem jungen, sehr wüchsigen Efendi, einem Sohn der in Berlin ebenfalls Ib-prämierten Yvette. Die Siegerauswahl wurde dann zugunsten von Palue entschieden, der den Rassetyp in hervorragender Weise zeigte; der als Hoffnungsträger anzusehende Ace ist ein Bulle mit enorm viel Länge und Korrektheit im Körperbau und erhielt den Reservesiegertitel. Mit diesen herausragenden Ausstellungserfolgen zeigten die hessischen Gallowayzüchter ein weiteres Mal, dass sie bundesweit zu den führenden Adressen zählen und für die kommenden Jahre sehr gut gerüstet sind.

Wettbewerben der Highlands

In den Wettbewerben der Highlandzüchter konkurrierten Karl-Friedrich Roth, Gründau, und Markus Hohmann aus Gudensberg. Die Olymp-Tochter Paloma von Markus Hohmann erhielt einen Ib-Platz und setzte damit die Zahl der Spitzenresultate dieser bekannten Zuchtstätte fort. Mit seinem Jungbullen Conners 3 vom Bogen gewann Karl-Friedrich Roth die Klasse und dokumentierte damit die Ver­erbungsstärke seines erfolgrei­chen Herdenbullen Conners. Diese zweite Bundesschau Schwarz-Rot-Gold Robust war eine echte Werbung für extensive Fleischrinder aus Deutschland und der dritte Anlauf im Jahr 2014 steht bestimmt schon im Kalender der Beschicker von diesem Jahr. Dabei darf nicht übersehen werden, dass eine Vorbereitung zur Schau von extensiven Rindern mitten im Winter für den ausstel­lenden Zuchtbetrieb eine besondere Herausforderung darstellt, die von allen Beteiligten problemlos gemeistert wurde. Grünhaupt, LLH Kassel