Ciolos will zuhören

Handlungsmöglichkeiten unvoreingenommen prüfen

Der neue EU-Agrarkommissar Dr. Dacian Cioloş will über die kommenden Monate hinweg einen breiten Austausch mit Interessengruppen und Bürgern über die Ausgestaltung der Gemeinsamen Agrarpolitik nach 2013 führen. Erst dann solle über weitere Schritte entschieden werden, denn er habe für die nächste Reform noch keinen fertigen Plan in der Schublade, erklärte Cioloş am Donnerstag vergangener Woche in Brüssel gegenüber dem Präsidium der EU-Ausschüsse der Bauernverbände (COPA) und ländlichen Genossenschaften (COGECA).

Dacian Cioloş

Foto: Europäische Kommission

Der Startschuss soll im April erfolgen. Für Juli ist eine Konferenz zur Zukunft der Agrarpolitik geplant, gefolgt von einem Weißbuch der Europäischen Kommission am Jahresende. Gleichzeitig bekräftigte der Rumäne, nach bestimmten Prinzipien vorgehen zu wollen.

Als Hauptpunkte nannte er die schlüssigere Verteilung der Direktzahlungen, die Beibehaltung eines Sicherheitsnetzes für Marktkrisen und die Notwendigkeit weiterer Modernisierungsmaßnahmen in der Landwirtschaft. Ferner müssten Klimawandel, Wasserwirtschaft, erneuerbare Energien, Artenvielfalt und Umstrukturierung des Milchsektors im Rahmen der ländlichen Entwicklung in Angriff genommen werden. Es sei wichtig, dass Interessengruppen wie die Landwirtschaftsverbände neue Ideen und Argumente für die künftige Politik einbrächten. Cioloş: „Ich hoffe, dass wir gemeinsam mit der Zivilgesellschaft eine Diskussion über den breiteren Nutzen unserer Agrarpolitik führen können und die Handlungsmöglichkeiten unvoreingenommen prüfen.

Im Anschluss an den Meinungsaustausch sagte COPA-Präsident Padraig Walshe, der neue EU-Agrarkommissar habe zugesagt, eine starke Agrarpolitik einschließlich Direktzahlungen und einhergehend mit einem ausreichend hohen Haushalt wahren zu wollen. age