Mittler zwischen Landwirten und Verwaltung

Neue Ortslandwirte im Landkreis Waldeck-Frankenberg

Der Nachwuchs der Waldeck-Frankenberger Landwirte setzt auf Zusammen­arbeit. Das bewiesen die Bauern eindrucksvoll während der Versammlung der Ortslandwirte des Landkreises in Vöhl.

Gut besucht war die Versammlung der Waldeck-Frankenberger Ortslandwirte. Das Bild zeigt Landrat Dr. Reinhard Kubat bei der Überreichung des Ehrenbriefes an Heinz Brühmann.

Foto: resa

Gemeinsame Ziele, Sorgen und Kämpfe lassen Landwirte seit Jahrzehnten eng zusammenrücken. Das wollen auch nachfolgende Generationen so halten und so verpflichteten sich 46 neue Bauern als Ortslandwirt. Ihre Vorgänger wurden feierlich verabschiedet. Viele von ihnen hatten sich über Jahrzehnte ehrenamtlich als Mittler zwischen Landwirten und Verwaltung eingesetzt. Die Liste der besonders treuen ausscheidenden Ortslandwirte wurde von Georg Nagel aus Schmittlotheim angeführt. Er gab das Amt nach 44 Jahren auf. „Auch die Landwirtschaftsschüler werden immer mehr im Sinne der Ellenbogengesellschaft ausgebildet“, stellte Kreislandwirt Fritz Schäfer während der Versammlung der Ortslandwirte fest, „umso schöner ist es, dass sich bei uns im Landkreis auch junge Landwirte engagieren.“ Zu Schäfers Stellvertreter wählten die 181 Landwirte einstimmig Heiko Kieweg aus Rhena, er tritt damit in die Spuren von Christian Schmidt.

Ehrenbrief für Heinz Brühmann

Ein besonderes Lob von Landrat Dr. Reinhard Kubat, der den Landwirten seine Unterstützung zusagte, galt Heinz Brühmann. Er bekam für seinen ehrenamtlichen Einsatz den Ehrenbrief des Lan­des Hessen. Ob als Vorstands­mit­glied verschiedener Molkerei­en, als Mitarbeiter im Gebiets­agrar­ausschuss, im Hessischen Bauernverband, bei der Landwirtschaftlichen Sozialversicherung oder der Jagdgenossenschaft: „Heinz Brühmann en­gagiert sich vorbildlich für seinen Berufsstand“, so Kubat. 1988 hat Brühmann den Vorsitz des Kreisbauernverbands Waldeck übernommen. Von der plötzlichen Ehrung überrascht, galt Brühmanns Dank vor allem seiner Frau. „Mit ihr habe ich viel Glück gehabt“, betonte er.

Thematischer Mittelpunkt der Versammlung waren der Klimawandel und seine Folgen. Tanja Müller, Dr. Rüdiger Grass und Felix Richter vom Projekt „Klimzug – Klimawandel zukunftsfähig gestalten“ sprachen über Vorschläge zur Acker- und Biomassenutzung. „Die Sommer werden trockener, die Winter regenrei­cher“, prognostizierte Grass, „darauf müssen wir reagieren.“ Er stellte Projekte der Universität Kassel vor. Dabei warb er für die Idee der ganzjährigen Nutzung von Ackerflächen und empfahl neben einer Sommer- auch eine Winterkultur für die Felder. Auch Dauerkulturen seien denkbar.

46 Ortslandwirtehören geehrt

Zum Ende der Amtsperiode wurden 46 Ortslandwirte verabschiedet und geehrt: Richard Arnold, Karl-Heinz Bangert, Elli Bauer, Karl Brücher, Friedrich Wilhelm Brühne, Karl-Heinrich Brüne, Heinz Dietz, Siegfried Fahrenbach, Martin Fingerhut, Heinz-Otto Fleck, Wilfried Garthe, Martin Gerhold, Heinz Grebe, Gabriele Grundlach, Heinrich Hecker, Otto Hecker, Wilfried Heide, Wilhelm Höhle, Heinrich Höhle, Bernd Jungermann, Hans Kieweg, Martin Knüppel, Lothar Koch, Werner Kohl, Hans-Friedrich Kohl, Axel Leithäuser, Konrad Mäller, Georg Nagel, Wilhelm Oehl, Jürgen Paul, Bernd Pickhard, Heinrich Rampe, Ekkehard Rindte, Martin Ritte, Peter Rohde, Heinrich Schäfer, Erhard Schmittmann, Peter Seitz, Ludwig Sinemus, Friedrich Trachte, Günter Trieschmann, Ernst Weidemann, Friedhelm Wickenhöfer, Bernhard Wilke, Friedrich Zenke und Horst Ziegler. resa