Zuchtlinien überzeugen

Modernes Fleckvieh in Alsfeld vorgestellt

Die hessischen Fleckviehzüchter waren wie jedes Jahr mit einer aussagefähigen Kollektion bei Hessens Zukunft vertreten und stellten sich dem Urteil von Martin Mosandl aus Dietfurt, der entwicklungsfähige Kühe bevorzugte und auf Fundament und Euterqualität sehr großen Wert legte.

Eine Fleckviehkuh mit Ausnahme-Format ist die Regio-Tochter Prinzess von Richard Jäger aus Mörlenbach. Sie wurde Siegerkuh alt in Alsfeld.

Foto: Jost Grünhaupt

Der erste Klassensieg fiel an die Heron-Tochter Troja vom Zuchtbetrieb Habermehl, Allmenrod, eine junge Kuh, längst noch nicht ausgereift, mit viel Eleganz und trockenen Beinen ausgestattet. Ib-platziert wurde Inka, die Magirus-Tochter von Paul Wies aus Ober-Moos, die klare Vorzüge im Kör­­per und Seitenbild hatte und mit einem festansitzenden Euter ausgestattet ist. Einen ähnlichen Typ wie die erste Klassensiegerin zeigte auch die Spitzenkuh in Ring zwei, die Ress-Tochter Hetka, von der Handke GbR aus Leisenwald. Voll in der Entwicklung stehend überzeugte diese Kuh vor allen Dingen durch ihr langangesetztes, enorm lebendiges Euter. Ihr folgte mit der Vanstein-Tochter Toscana aus der Zuchtstätte Schmidt, Ronneburg, eine sehr harmonische, ausgeglichene Kuh mit ebenfalls gleichmäßigen und festansitzenden Euter auf Ib. Die Entscheidung zur Klassensiegerin bei den Zweitkalbskühen wurde zugunsten der Samut-Tochter Betty von Pia und Bernhard Hillerich, Überau, entschieden, sie zeigte sich mit viel Eleganz, bes­tem Skelett und einem absolut drüsigen Euter ausgestattet. Ihre Halbschwester Esta, aus dem Hau­se Krausmüller/Peter, Schwabenrod, ging auf den Ib-Platz, sie hat ihre stärksten Trümpfe im Oberkörper und dem hervorragenden Beinwerk. Aus diesem Sextett wur­de die Siegerauswahl vorgenommen und Martin Mosandl urteilte klar: Favoritin war auch hier die Samut-Tochter Betty, die sich auch als Zweitkalbige in hervorra­gen­der Tagesform in Alsfeld vorstel­len konnte und damit ihren Titel vom letzten Jahr erfolgreich verteidigte. Ein Novum in der Geschichte von Hessens Zukunft.

Der Reservesieg ging nach Allmenrod, denn Troja, die Heron-Tochter von Uwe und Mark Habermehl, gefiel auch jetzt mit ihrer jugendlichen Erscheinung und dem hervorragenden Euter. Das beste Euter dieser Altersklasse zeigte aber die Ress-Tochter Hetka, ein Maximum an Drüsigkeit und mit bestens verteilten Strichen setzte sie die höchsten Maßstäbe und wurde zur Eutersiegerin ausgewählt. Voll des Lobes war Mosandl dann bei der Berichterstattung für die Kühe mit drei Abkalbungen; die in ihrer Frische und Qualität des Fundaments nicht zu übertreffende Weinold-Tochter Hera von Pia und Bernhard Hillerich erhielt den Ia-Platz, sie entsprach exakt seinen Vorstellungen von Kühen in diesem Alter. Mit ihrem großen Rahmen und hervorragenden, funktionellen Merkmalen wurde die Polma-Tochter Bea von der Boss, Feick, Euler GbR Ib-platziert. Im abschließenden Ring stellte dann Richard Jäger, Mörlenbach, seine Regio-Tochter Prinzess vor, eine Kuh, die eine enorme Präsenz im Ring zeigte und ein Seitenbild der absoluten Extraklasse vorweist. Ihre Halbschwester Fererro, von Hubert Hofmann, Gersfeld, ausgestellt, überzeugte ein weiteres Mal mit ihrer tadellosen Fitness und wurde Ib-platziert. Bei der Siegerauswahl gab es dann noch einmal eine klare Entscheidung für Prinzess, die den Adelstitel in ihrem Namen zurecht trägt und mit einer nahezu majestätischen Präsentation ihre Ausnahmestellung untermauerte. Pia und Bernhard Hillerich, Überau, durften sich über den Reservesieg für ihre Weinold-Tochter Hera freuen und der Titel beste Euterkuh dieser Altersklasse ging an die Romel-Tochter Tussi von Uwe und Mark Habermehl, Allmenrod, da sie im Eutersitz und der Drüsigkeit enorm viel Qualität zeigte. Im letzten Jahr hatte sie diesen Titel bereits bei den jüngeren Kühen gewonnen.

Braunvieh mit Format

Erfreulich auch dieses Jahr die aktive Erscheinung beim Braunvieh, Dr. Alfred Weidele, Herbertingen, bevorzugte die vom erstmals ausstellenden Betrieb Lothar und Petra Muth, Kath.-Willenroth, vorgestellte Etpat-Tochter Flora, sie hinterließ ein absolut komplettes Bild mit ihrem korrekten Körperbau und dem festansitzenden Euter. Die stärkste aus dem hervorragenden Quartett der GbR Brocke, Sudeck, war die Etvei-Tochter Moni, eine junge Kuh mit viel Entwicklungspotential und einem drüsigen Qualitätseuter. Wieder stärker wie in den letzten Jahren waren die Jerseyzüchter mit von der Partie und stellten sich dem Urteil von Jochen Geisel, Niedergrenzebach. Einen allerbesten Eindruck hinterließ das Spitzenduo von Karl-Heinz Behrend, Langenthal, Jerseykühe mit einem sehr hohen Qualitätsmaßstab. Die Zweitkalbige Artist-Tochter Amsel zeigte sich exakt im Zuchtziel stehend mit viel Ausstrahlung und einem langen und dabei sehr fest aufgehangenen Euter und wurde zur Spitzenkuh auserkoren. Die frisch abgekalbte Färse Alaudi imponier­te durch ihr überragend gutes Euter und dürfte als Zukunftskuh der Herde Behrend an­zusehen sein. Beide gehen auf die in früh­eren Jahren erfolgrei­che Althea zurück. Die weiteren Kühe in dieser Konkurrenz kamen von Peter und Detlef Staffel, Josbach und Thomas Scholz, Mosbach. Durchweg sehr rassetypische Kühe mit einem für diese leichten Tiere gewaltigen Leistungsvermögen. Grünhaupt, LLH Kassel