Rentenbank bleibt auf Erfolgskurs
Treiber sind Bioenergie und Liquiditätsprogramm – 2010 Rückgang erwartet
Auch im zweiten Jahr nach der Finanzkrise sieht sich die Landwirtschaftliche Rentenbank in Frankfurt am Main gut im Bankgeschäft positioniert und hat ihr Kreditvolumen mit der Agrarwirtschaft weiter ausbauen können. Das berichtete am Montag der Vorstand, bestehend aus Dr. Horst Reinhardt und Hans Bernhardt, über das Institut auf der BilanzpressekonfeÂrenz zum Jahresabschluss 2009 in Frankfurt.
Rückgang nach zwei Ausnahmejahren
Mit der GeschäftsentwickÂlung im laufenden Jahr 2010 ist Dr. Horst Reinhardt weiter zufrieden. Im Vorjahr habe man das Programmangebot erweitert, welches positive Auswirkungen auch auf das Geschäft 2010 habe. Außerdem habe man Finanzierungsmöglichkeiten für die Betriebe, insbesondere bei den Rentenbank eigenen Liquiditätshilfeprogrammen Anfang dieses Jahres ergänzt. Unter anderem deshalb, weil die erste Tranche des Zusagevolumens aus dem Bundesprogramm zur Liquiditätshilfe (fast 400 Mio. Euro) bereits im März nach wenigen Tagen ausgeschöpft sei. Die „Antragsflut“ hätte die Rentenbank zum Anlass genommen, die hausÂeigenen Liquiditätshilfekredite für alle Landwirtschaftsbetriebe zu öffnen. Neben Milchvieh und Schweine haltenden Betrieben könnten jetzt auch Ackerbaubetriebe, Winzer und Gartenbaubetriebe Liquiditätshilfedarlehen der Rentenbank erhalten. Im Kreditgeschäft halte man die Jahre 2008 und 2009 für AusnahÂmejahre und erwarte für 2010 eine Verringerung der NeuzuÂsagen gegenüber den beiden Vorjahren. Insgesamt rechne man mit einer „NorÂmalisierung“ der KreÂditnachfrage auf einem auf die vorherigen Jahre aufbauenden Volumen.
„Krise ist noch nicht ausgestanden“
Vorstandsmitglied Hans Bernhardt erläuterte, dass sich der seit Mitte 2009 zu beobachtende Rückgang der ErtragsÂlage in den ersten drei MoÂnaten 2010 fortgesetzt habe. Mit 92,3 Mio. Euro (106,9 Mio. Euro) habe das operative Ergebnis im ersten Quartal nach HGB (Handelsgesetzbuch) deutlich unter dem – allerdings außergewöhnlich – hohen Niveau der Jahre 2008/09 gelegen. Ein Grund sei die Verteuerung der Refinanzierung. So sei im ersten Quartal 2010 der Finanzierungsvorlauf, im Gegensatz zum Vorjahr, wichtiger gewesen, während in den Vorjahren die Refinanzierungskosten auf teils historisch niedrigem Niveau gelegen hätten. Man rechne für den weiteren Verlauf des Jahres 2010 mit höheren RefinanÂzierungskosten. So unternähmen die Zentralbanken erste Schritte in Richtung einer „weniger großzügigen“ LiquiÂditätsversorgung der Banken. Auch Unsicherheiten wegen der hohen VerschulÂdung von Euro-Ländern, wie GriechenÂland, trübten Aussichten am Geldmarkt. „Wir sind der Meinung, die Krise ist noch nicht ausgestanden“, konstatierte der Vorstand der Bank.
Erstmals Rehwinkel-Stipendien
Den Bilanzgewinn verwendet die RenÂtenbank satzungsgemäß zu Förderzwecken der Landwirtschaft. Er fließt je zur Hälfte (circa 5,7 Mio. Euro) dem Zweckvermögen und dem Förderungsfonds zu. Aus den Erträgen wurde das Kapital der Edmund Rehwinkel-Stifung um 2 Mio. Euro erhöht. Ab WinterÂsemester 2010/11 vergibt die Stiftung erstmals Stipendien an Studierende der Agrar- und Ernährungswissenschaften. Gefördert würden junge Menschen, die sich nicht nur beruflich, sondern auch gesellschaftlich engagieren. InteressenÂten können sich bis zum 30. Juni jeden Jahres bei der Stiftung bewerben. Näheres unter www.rentenbank.de „Edmund Rehwinkel-Stiftung.“
Die Zahl der RentenbankÂmitarbeiter in der Hochstraße in Frankfurt ist voriÂges Jahr auf 218 (211) gestiegen. Die WiederÂbesetzung des dritten VorÂstandsÂposÂtens erfolge voraussichtlich Anfang 2011. Moe
Programmkredite
In Mio. Euro 2009 (2008)
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