Auf der Zugspitze und im Fendt-Werk
Fünftägige LW-Leserreise ins Allgäu war ein voller Erfolg
Wenn LW-Leser eine Reise tun, dann können sie etwas erleben: Ein ganzer Bus mit Teilnehmern aus Hessen und Rheinland-Pfalz startete Mitte Juli von Alsfeld aus zu einer fünftägigen Reise ins Allgäu. Es erwartete sie ein Mix aus Kultur und fachlicher Praxis. Ein Höhepunkt der Reise war der Besuch des Fendt-Werkes in Marktoberdorf.
Mit Vorfreude auf die Alpenregion rund um die Zugspitze sowie auf die Besuche beim Traktorenhersteller Fendt und einer Schaukäserei startete die Reisegruppe frühmorgens zu ihrer abwechslungsreichen Tour. Einen ersten Besichtigungsstopp gab es in Blaubeuren. Hier sollten die Leser den Anblick der türkisfarbenen Quelle der Blau nicht verpassen. "Sehr beeindruckend", resümierten sie dann auch über den sogenannten "Blautopf". Sie erfuhren, dass dieser trichterförmige Quelltopf – bei dem Lichteinstrahlung für die namensgebende blaue Färbung des kalkgesättigten Quellwassers sorgt – eine Tiefe von 21 Meter erreicht und das Ende eines großen Höhlensystems darstellt.
Schaukäserei in Ettal besichtigt
Von ihrem Hotelstandort im Tiroler Ehrwald aus, dem 4-Sterne-Hotel "Zum grünen Baum", besuchte die Reisegruppe am nächsten Tag die kleine oberbayrische Gemeinde Ettal, die durch das barockisierte Kloster Ettal und das Schloss Linderhof, das König Ludwig II. im 19. Jahrhundert errichten ließ, weltbekannt ist.
Für die Reisegruppe ging es in Ettal aber zunächst einmal zur Schaukäserei, der Genossenschaft "Ammergauer Alpen". Seit 2005 steht die Schaukäserei Einheimischen und Gästen als ein Zentrum der Regionalvermarktung und traditionellen Käseproduktion offen. Für die LW-Besucher ging es dort gemäß dem Leitsatz der Genossenschaft um "Probieren, Erleben und Genießen". Dabei erfuhren sie, neben Informationen zu den hergestellten Käsesorten, dass hinter der Schaukäserei "Ammergauer Alpen eG" 37 Landwirte aus Ettal und den umliegenden Gemeinden stehen, die zusammen mit dem Kloster Ettal diese Genossenschaft gründeten. "Aus den Betrieben der Genossenschaft kommen die rund 3 000 l Milch, die täglich für die Schaukäserei benötigt werden", informierte eine Verantwortliche.
Nur wenige Meter von der Käserei entfernt, ging es für die Gruppe zu dem 1330 gegründeten Benediktinerkloster Ettal, zu dem auch landwirtschaftliche Betriebe, eine Destillerie sowie eine Brauerei gehören. Im gotischen Stil mit einem Zwölfeck gebaut, wurde die Klosterkirche nach einem Brand im Jahr 1744 weitgehend zerstört und danach in den Formen des Hochbarocks wieder aufgebaut. Von den gotischen sowie barocken Baustilen der imposanten und innen sehr hellen Klosterkirche und den anderen Klosteranlagen konnten sich die LW-Leser bei ihrer Besichtigung ein Bild machen.
Wandeln auf den Spuren des Märchenkönigs
Nach einem Mittagsaufenthalt in Oberammergau, der Stadt der Festspiele und vieler hübscher Lüflmalereien – der in Tirol heimischen Kunstform der Fassadenmalerei – stand schon das nächste Ausflugsziel auf dem Programm: Bei strahlendem Sonnenschein besichtigten die LW-Leser Schloss Linderhof, das Lieblingsschloss von König Ludwig II, das zwischen 1869 und 1886 im historischen Stil des Rokokos erbaut wurde. Es ist das einzige Schloss des Königs, das noch zu seinen Lebzeiten fertig gestellt wurde. Die Reisegruppe nutzte die Gelegenheit, auf den Spuren des Märchenkönigs durch das Schloss und die Parkanlagen zu wandeln. Auf der Rückfahrt zum Hotel machte die Reisegruppe noch einen Abstecher zur Olympiaschanze in Garmisch Partenkirchen.
"Der Berg ruft!" – Gondelfahrt zur Zugspitze
Am dritten Tag der Reise teilte sich die Gruppe in Grainau. Der eine Teil wanderte rund um den Eibsee, der andere Teil fuhr mit Zahnradbahn und Gondel bis rauf auf die Zugspitze. Auf 2 962 Meter Höhe genossen sie die atemberaubende Aussicht von oben auf den Eibsee und die anderen Gebirgszüge. Nachdem am Abend im Hotel sogar noch das Tanzbein geschwungen werden konnte, war es am vierten Reisetag endlich so weit: Der Besuch des Traktorenherstellers Fendt in Marktoberdorf stand auf dem Programm.
Probefahrten auf Teststrecke bei Fendt
Hier konnten sich die Reisenden im hauseigenen Werksmuseum an vielen Exponaten einen Überblick über die sich verändernde Technik im Traktorenbau verschaffen. Eine Fendt-Mitarbeiterin informierte die LW-Leser, wie sich Fendt vom kleinen Schmiedebetrieb bis zu einem der Weltmarktführer im Traktorenbau entwickelte – heute im Besitz der AGCO-Gruppe. 2011 peile man eine Produktion von 15 000 Einheiten an, so die Mitarbeiterin.
Bei einer zweieinhalbstündigen Führung durch die Produktion konnte sich die Reisegruppe anschließend ein Bild davon machen, mit wie viel Präzision und Technik heute Schlepper gebaut werden. Ein Traktor der laufenden Produktion bestehe aus circa 7 000 Teilen, wurde erklärt. Vor Ort komme man ohne große Lagerhaltung aus, da Teile, die nicht in Marktoberdorf gefertigt würden, mit Speditionen im Just-in-time-Verfahren geliefert würden. In der Forschung und Konstruktion arbeite Fendt mit den Zulieferern eng zusammen.
Nach der informativen Führung nutzten einige LW-Leser die Gelegenheit zu einer Probefahrt auf der Teststrecke. Dafür stand den Landwirten die komplette Fendt-Modellpalette zur Verfügung. "Ein tolles Angebot", so die beeindruckten Testfahrer.
Nach fünf Tagen hieß es, Abschied aus Tirol nehmen. Das Reiseprogramm war damit aber noch nicht beendet. Auf der Busrückfahrt gab es einen Stopp in Ulm mit einer Führung durch das Ulmer Münster und die Altstadt. Vorbei an der Blau, die in Ulm in die Donau fließt, schloss sich hier der Kreis der Reise.
Zurück im Haus der Hessischen Landwirtschaft in Friedrichsdorf resümierte Reiseleiter Eberhard Müller vom Landwirtschaftsverlag Hessen: "Es hat alles gepasst. Die Teilnehmer waren sehr zufrieden mit dem abwechslungsreichen Programm unserer Leserreise. Insbesondere die Gastfreundschaft und das Erleben bei Fendt in Marktoberdorf haben bei der Verabschiedung alle als Höhepunkt hervorgehoben." SL