Wirtschaftsgebäude: bauen oder pachten?

Viele landwirtschaftliche Betriebe sind in den letzten Jahren stark gewachsen. Das Flächenwachstum erfolgt in erster Linie durch Pacht, bei den Wirtschaftsgebäuden wird in der Regel im Eigentum gebaut. Eine Alternative stellt die Pacht von Bestandsgebäuden dar.
Für einen Neubau spricht, dass er optimal an die betriebsindividuellen Bedürfnisse angepasst und in die bestehende Hofstelle integriert werden kann – vorausgesetzt das geeignete Grundstück beziehungsweise ein Grundstücks­teil steht zur Verfügung.
Gegen einen Neubau sprechen die Investitionskosten, die in den letzten Jahren stark gestiegen sind. Die günstige Finanzierungssituation kompensiert dies nur geringfügig. Bestandsgebäude können hingegen oftmals für einen sehr günstigen Preis gepachtet werden.
Darüber hinaus werden die Auflagen und Hürden für den Neubau von landwirtschaftlichen Gebäuden immer höher. Dies führt zu erheblichen Verzögerungen bei der Umsetzung und bei der eventuellen Beantragung von Fördermitteln.
Zu beachten ist aber in jedem Fall die Entfernung eines Wirtschaftsgebäudes zu der eigenen Hofstelle. Ist diese zu groß, können arbeitswirtschaftliche Nachteile Kostenvorteile beim Erwerb zunichtemachen.
Für welche Möglichkeit der Erweiterung sich der Betrieb entscheidet, hängt von seinen individuellen Möglichkeiten und Vorstellungen ab. Auch wenn ein Betriebszweig aufgegeben wird, bietet die Verpachtung eine Möglichkeit die Wirtschaftsgebäude weiter zu nutzen und dadurch zusätzliche Einnahmen zu generieren.  
Christoph Bai