Information ist alles

Unsere moderne Welt dreht sich immer schneller; davon ist auch die Landwirtschaft nicht ausgenommen. Dioxin ist mittlerweile vergessen, Fukushima wirkt nur noch im deutschen Atom-Ausstieg nach und auch EHEC hat offenbar seinen Schrecken für den Verbraucher verloren.

Ganz egal, welche Krise als nächstes kommt: mittelbar oder unmittelbar werden auch die Bauern betroffen sein, denn heute findet jede Katastrophe – egal ob echt oder nur medial aufgeblasen – an den Börsen ihren Widerhall. Und damit wirkt sie auch auf die Agrarpreise, die zu großen Teilen an den Börsen „gemacht“ werden. Wer also seine Ernte bestmöglich vermarkten will, muss immer gut informiert sein und darf aktuelle Entwicklungen nicht verschlafen; gleiches gilt für den Zukauf von Betriebsmitteln wie Dünger oder Saatgut.

Das momentan größte Prob­lem für viele Betriebe ist die Trockenheit dieses Frühjahres, deren Auswirkungen die nun feuch­tere Witterung nur abmildern kann. Die Mindererträge bei Getreide und im Grünland bringen vor allem Tierhalter in Bedrängnis, die nicht genügend Grundfutter ernten können. Aber auch die zeitgemäße Preis-Absicherung von Erntegütern beispielsweise durch Vorkontrakte kann Betriebe mit großen Ernteausfällen in Schwierigkeiten bringen. Einschätzungen und Handlungsempfehlungen hierzu finden Sie ab Seite 12.

Eine Branche, die sich solchen Unwägbarkeiten ausgesetzt sieht, ist auf möglichst breite und sichere Informationen angewiesen, wann immer diese möglich sind. Daher nehmen Prognosemo- ­­delle im Ackerbau einen immer höheren Stellenwert ein. Blattkrankheiten bei Zuckerrüben sind hier ein gutes Beispiel, über das wir ab Seite 9 informieren.

Karsten Becker