Interforst öffnet am 14. Juli die Tore

Internationale Messe für Forstwirtschaft und Forsttechnik in München

Am 14. Juli öffnet die 11. Internationale Messe für Forstwirtschaft und Forsttechnik auf dem Gelände der Neuen Messe in München ihre Pforten. Bis einschließlich 18. Juli werden die neuesten Maschinenentwicklungen von der Aufforstung bis zur Verarbeitung des Holzes gezeigt und die Besucher über alle wichtigen und aktuellen Forst- und Holzthemen informiert.

Für das Holzrücken bei schwierigen Bodenverhältnissen hatte ein Unternehmer seinen Forwarder „Ponsse Wisent“ mit einer zusätzlichen Achse ausrüsten lassen. „Sobald der Untergrund etwas weicher wird, kommt die Hilfsachse mit ihren etwas kleiner dimensionierten Rädern ins Spiel und trägt automatisch mit“, erklärte der Geschäftsführer der Firma Wahlers Forsttechnik, Ralf Dreeke.

Foto: Holly

Auf einer zweitägigen Informationsfahrt in das Forstliche Bildungszentrum Buchenbühl des Unternehmens Bayerische Staatsforsten AöR (BaySF) in der Nähe von Nürnberg, gab die Messe München GmbH eine Vorausschau auf diese größte forstliche Veranstaltung in Deutschland in diesem Jahr.

Ãœber 50 000 Besucher werden erwartet

Laut Dr. Reinhard Pfeiffer, Geschäftsführer der Messe München GmbH, haben sich bisher 369 Aussteller angemeldet, die auf einer Ausstellungsfläche von über 64 000 m2 ihre neuesten Produkte zeigen werden. Erwartet werden wie im Rekordjahr 2006 wieder über 50 000 Besucher. Neueste wissenschaftliche Informationen werden anerkannte Fachexperten in vier Seminarveranstaltungen und sieben Diskussionsrunden präsentieren und mit den forstlichen Praktikern und Besuchern diskutieren. Am Eröffnungstag findet auch die Preisverleihung des Neuheiten-Wettbewerbs statt.

In vier Sonderschauen können sich die Besucher über die Sicherheit in der Waldarbeit, die lokale und globale Entwicklung der Forst- und Holzwirtschaft, die landwirtschaftliche Sozialversicherung und das Zusammenspiel von „Natur-Wald-Technik“ informieren.

Zur Unterhaltung der kleinen und großen Besucher werden auf dem Freigelände Greifvögel ihre Flugkünste und bei der „STHIL Timbersport-Veranstaltung“ und der Bayerischen Waldarbeitsmeisterschaft Männer und Frauen den sicheren und perfekten Umgang mit Motorsägen zeigen.

Weitere Informationen im Internet unter www.interforst.de. Holly


Kongress mit zahlreichen Foren

Der begleitende Kongress steht unter dem Motto „Forst- und Holzwirtschaft – heute und morgen – von lokal bis global“ und greift aktuelle Fragen der Forstwirtschaft und Forsttechnik auf. Der Kongress wird wieder mitten im Messegeschehen im Forum der Halle B6 stattfinden und aus zwei Komponenten bestehen: Vormittags stehen Vorträge mit wissenschaftlichem Charakter auf dem Programm; nachmittags gibt es Foren, die sich hauptsächlich mit anwendungsorientierten Fragen beschäftigen und die Diskussion mit den Fachbesuchern einschließen.

Vier Seminarreihen und sieben Diskussionsrunden, die mit 53 hochkarätigen Experten aus dem In- und Ausland besetzt sind, bieten auch 2010 die Gelegenheit, sich zu interessanten Vorträgen zu treffen, Informationen auszutauschen und Perspektiven und Lösungsansätze zu diskutieren. Die Themen sind vielfältig und umfassen regionale und globale Aspekte zu Ressourcen, Strategien und Märkten, fokussieren sich aber auch auf Entwicklungen in den Bereichen Forsttechnik, Logistik, Arbeitsschutz und Energie.

Im Folgenden einige Veranstaltungstipps:


Forum: Fäller-Bündler-Aggregate

In vielen Bereichen der Forstwirtschaft machen sich die Einflüsse der energetischen Holznutzung bemerkbar. Auch in der Forsttechnik ist dieser Trend zu erkennen. Harvesteraggregate waren bisher nahezu ausschließlich auf die Ernte von Nadelrundholz spezialisiert. Die gestiegene Nachfrage nach Energieholz führte zu einer Suche nach weiteren Nutzungsmöglichkeiten und Alternativen. Sogenannte „Restholzsortimente“ wurden zu festen Bestandteilen der Holzernte. Möglich machte dies die Entwicklung sogenannter „Fäller-Bündler-Aggregate“ (FBA). Ãœber die Hälfte der klassischen Aggregathersteller hat inzwischen ihr Sortiment um dieses Produkt erweitert.

Einer der wesentlichen Unterschiede zum klassischen Harvesteraggregat ist zugleich ein großer Vorzug: das zweite Greiferpaar. Damit ist das Sammeln mehrerer Bäume mit nur einem Ausfahren des Krans möglich. Weiterer Unterschied ist das Fehlen von Ent­astungsmessern, Vermessungssystem und Vorschubelementen. Die nicht vorhandenen Bestandteile führen zu einem niedrigeren Gewicht. Die Anforderungen an die Hydraulikleistung reduzieren sich erheblich. Hersteller bieten ihre Geräte mit Scheren, Schwertern, Kreissägen, Kettensägen oder Frässcheiben an.

Die niedrigen Investitionskosten machen diese Spezial-Aggregate für Unternehmer interessant. Die Preise liegen zwischen 8 000 und 30 000 Euro. Das geringe Gewicht ermöglicht den Anbau von Fäller-Bündler-Aggregaten an kleinere Trägerfahrzeuge. So können die Arbeitsbereiche von Forwardern erweitert und Erntekosten gesenkt werden. Die Zeit­ersparnis durch das gleichzeitige Ablegen mehrerer Bäume sowie die nicht durchgeführte Aufarbeitung macht auch die Bearbeitung von bisher nicht rentabel beerntbaren Beständen wie Jungdurchforstungen, Läuterungen und Gassenanlagen kostendeckend. FBA werden auch zur Beerntung von Kurzumtriebsplantagen und Landschaftspflegeholz eingesetzt.

Weitere Arbeitsfelder für den Einsatz von FBA sind Gegenstand eines Unternehmerforums am Samstag, 17. Juli, von 12 bis 13.30 Uhr, Forum Halle B6 sowie dem Sonderschauteil des Kuratoriums für Waldarbeit und Forsttechnik e.V. (KWF) bei der Interforst 2010. LW


Forum: Arbeits- und Gesundheits­schutz nur ein Schwerpunkt

Die Arbeitssicherheit wird auch auf der Interforst 2010 einen gro­ßen Raum einnehmen. Sowohl auf der KWF-Sonderschau als auch in den Foren gibt es viele Informationen.

Foto: Messe

Die Kostenkalkulation ist nach wie vor eine entscheidende Grundlage bei der Erstellung von Angeboten. Außerdem kann damit die betriebliche Kostenstruktur überwacht werden. Sie ist umso wichtiger, weil Forstunternehmen bei der Gestaltung der Rahmenbedingungen nur geringe Einflussmöglichkeiten haben. Um wettbewerbsfähig zu sein, bleibt oft nur die effizientere Gestaltung der eigenen Betriebe. In einem gemeinsamen Forum vom Kuratorium für Waldarbeit und Forsttechnik e.V. (KWF) und dem Deutschen Forstunternehmerverband (DFUV) wird gezeigt, wie eine vernünftige Kostenkalkulation aussieht und wie sie als Instrument der betriebswirtschaftlichen Steuerung verwendet werden kann.

In einem weiteren Forum wird ein Bankfachmann erläutern, wie forstliche Kleinunternehmen auch in Zeiten der Krise zu Krediten kommen können: Samstag, 17. Juli, 14 bis 15.30 Uhr, Forum in Halle B6.

Die Optimierung des Informationsflusses entlang der Prozesskette Wald-Holz spielt eine Schlüsselrolle bei der Realisierung einer optimalen Wertschöpfung vom Baum zum Brett. In einem vom KWF moderierten Forum werden Rationalisierungspotenziale aufgezeigt und diskutiert: Donnerstag, 15. Juli, 15.30 bis 17 Uhr, Forum Halle B6.

Bei allen Ansätzen zur Effizienz und zur Optimierung darf der Mensch nicht vergessen werden. So ist die Arbeitssicherheit in vielen Forstbetrieben Betriebsziel. Erfolge im Arbeitsschutz lassen sich aber nur dann erzielen, wenn bei den jeweiligen Maßnahmen Fragen der Betriebs- und Arbeitsorganisation, der Technik, der persönlichen Schutzausrüstung, der Schulung der Mitarbeiter und der Frage nach der Umsetzung sicheren Arbeitsverhaltens berücksichtigt werden. Eine grundlegende Innovation ist das Regelwerk „Waldarbeiten“ des DGUV. In diesem werden sämtliche Arbeitsschutzvorschriften konkretisiert und mit Beispielen unterlegt.

Ein gemeinsames Forum von KWF, LSV und DGUV zeigt Innovationen im Arbeitsschutz und wie die Gefährdungsbeurteilung in die betriebliche Praxis integriert werden kann. Sichere Seilarbeit ist ein weiterer Focus des Forums: Freitag, 16. Juli, 13.30 bis 15 Uhr, Forum Halle B6.

In einem Forum „Neue Entwicklungen im Gesundheitsschutz“ gibt es neue Forschungsergebnisse zur Prävention der Borrelliose durch mit Permethrin beschichtete Arbeitskleidung: Freitag, 16. Juli, 15.30 bis 17 Uhr, Forum Halle B6.

Unter dem Motto „Vermarktung von Energieholz – Goldgrube oder Fallgrube für Waldbesitzer?“ finden am Sonntag, dem 18. Juli, von 11 bis 12.30 Uhr, einige Vorträge im Forum Halle B6 statt. LW

Sonderschau

Das Kuratorium für Waldarbeit und Forsttechnik e.V. (KWF) stellt in einer Sonderschau Vibrationsmessungen an einem Harvester vor und zeigt aktuelle Forschungs- und Arbeitsergebnisse. Bediener von forstlichen Großmaschinen sind während ihrer Arbeit ständigen Vibrationen ausgesetzt. Starke Vibrationsbelastungen können zu gesundheitlichen Problemen führen. Das Verringern der Vibrationen bei der Arbeit ist daher ein wichtiges Thema zur Verbesserung der Ergonomie von Bedienerplätzen.

Wo kommt das Energieholz her? Diese Frage beantwortet der zweite Bereich der KWF-Sonderschau. Dabei werden die Quellen Wald, Plantage, Landschaftspflegeholz umfassend dargestellt. Die wichtige Frage der Energieholzgewinnung, einschließlich der Selbstwerbung, wird ebenso beleuchtet. LW

Interforst 2010 in Kürze

Messe München Mi. bis Sa. 9 bis 18 Uhr, So. 9 bis 16 Uhr

Eintrittspreise:

  • Tageskarte
  • 19 Euro (online)
  • 22 Euro (Kasse)
  • 2-Tagekarte
  • 28 Euro (online)
  • 34 Euro (Kasse)
  • Dauerkarte
  • 49 Euro (online)
  • 56 Euro (Kasse)

Näheres unter www.interforst.de