Juniorenzüchter sind engagiert

Folgebericht zum Jungzüchtertag in Hessen (LW 49, Seite 45)

Der Tag der Züchterjugend war dieses Jahr wieder ein gutes Schaufenster für die Aktivitäten des Nachwuchses aus den hessischen Zuchtbetrieben.
 

Die erfolgreichsten Newcomer stellen sich dem Fotografen: Sieger ist Thomas Schäfer (r.) und Reservesiegerin wurde Laura Ochse.

Foto: Jost Grünhaupt

Mit starken Klassen hatte es beim Tag der Züchterjugend 2011 in Hessen auch Thomas Schulte-Lohmöller bei den Vorführern ab 16 Jahren zu tun. Nicht nur die von früheren Wettbewerben sehr routinierten Teilnehmer, sondern auch neue Namen mischten aktiv in den Klassen mit.

Die Siegertitel gingen an Jus­tine Götte aus Elleringhausen Evelyn Heckeraus Geismar Ann-Kathrin Wolff aus Korbach und Christian Allendörfer aus Wehrheim. Die aussichtsreichen Ib-Plat­zierten maßen sich in der Schlussrunde noch einmal.

Bei der Siegerauswahl kam es zu einer Wiederholung aus der Klasse, als sich Christian Allendörfer mit der Jasper 2-Tochter AH Santana und Oliver Jäger mit der Pagewire-Tochter JD Fantasy ein Foto-Finish lieferten und auch in dieser Reihenfolge bei der Bekanntgabe von Sieger- und Reservesiegertitel ihre Würdigung für das sehr hohe Niveau ihrer Vorstellung noch einmal unterstrichen bekamen.

Fleckvieh- und Fleischrinder

Die Siegerauwahl beim Vorführwettbewerb für Fleckvieh und Fleischrinder: Siegerin Dorothee Lang (2.v.l.) mit Reservesieger Steffen Harbecke (r.).

Foto: Jost Grünhaupt

Einen gemeinsamen Wettbewerb gab es dieses Mal bei den Jungzüchtern aus den Fleckvieh- und Fleischrinderzuchtbetrieben, um allen Beteiligten die Möglichkeit der Teilnahme am Jungzüchtertag zu geben und um gleichzeitig den Wettbewerb auch in seiner Konkurrenzfähigkeit aufzuwerten. Mit Sandra Preis, Gersfeld, und Florian Viering, Landau, urteilten hier zwei erfahrene hessische Jungzüchter, die mit sicherem Blick die besten Vorführerleistungen herausfanden.

Die Spitzenplätze gingen an Steffen Harbecke, Korbach, Philipp Eifert, Schwabenrod, sowie Dorothée und Marina Lang, Stockhausen, die jeweils in ihrer Klasse an der Spitze standen. Nach ihrer Top-Vorstellung in ihrer Klasse wiederholte Dorothée Lang das Gleiche noch einmal mit ihrer El Paso-Tochter Korinte bei der Siegerauswahl und durfte sich über den Spitzenplatz in der Konkurrenz freuen. Steffen Harbecke präsentierte seine Angusfärse Emi, eine Galan-Tochter, so ruhig und ge­konnt, dass er sich gegen die Mitbewerber durchsetzen konnte und als Reservesieger bei diesem erstmalig rasseübergreifenden Wettbewerb freuen durfte.

Schöner Gruppenwettbewerb

Er hat nichts von seiner Attraktivität und Außenwirkung verloren: Der Vorführwettbewerb für Jungrindergruppen, der rasseübergreifend ausgerichtet wird und bis heute bundesweit damit unübertroffen ist. Mit Michael Lang, Trauchgau, war ein absoluter Profi aus dem Vorführbereich als Richter im Ring, doch diese Veranstaltung war sicherlich auch für ihn Neuland. Die beste Präsentation mit ihren sehr einheitlichen Rindern gelang den „Havannagirls

Preisrichter war Thorben Melbaum (r.). Er gratulierte der Siegerin der jüngeren Vorführer Anna-Lisa Cramer aus Geismar.

Foto: Jost Grünhaupt

“ (Evelyn Hecker, Margarethe Fieseler, Anna-Lisa Cramer), die jedoch in den „Punks“ (Nicholas Meier, Julia Dämmer, Laura Otto) und der Fleckviehgruppe „Fleckvieh ohne Klon plus ET“ (Niklas Lindt, Tobias Bretthauer, Jan Lindt) eine deutlich sichtbare Konkurrenz hatten. Unter dem Motto „Schlaflos in Alsfeld“ präsentierten Ann-Kathrin und Corinna Wolff zusammen mit Oliver Jäger ihre sehr gute HF-Gruppe, die nicht gegen die „Römisch, Reizend, Rassig“-Fleckviehladies Dorothee, Veronika und Marina Lang sowie das Waldecker-Frankenberger-Team Lars Grebe, Johannes Schäfer und Christian Backhaus mit ihren Holsteinfärsen durchsetzen konnten. In der Schlussrunde sah Michael Lang die meisten Vorteile bei dem Team „Schlaflos in Alsfeld“, damit gelang Ann-Kathrin und Corinna Wolff dieses Jahr mit Oliver Jäger gemeinsam im Team die Titelverteidigung vom letztjährigen Wettbewerb.

Die nicht zu übersehene Aktivität bei der Vorstellung und Präsentation dieser Gruppe wurde von Michael Lang mit der Vergabe des Reservesiegertitels an die reizenden, römischen „Fleckviehladies“ der Familie Lang aus Stockhausen gewürdigt: Eine weitere sehr starke Leistung für die junge Generation aus diesem aktiven Fleckviehzuchtbetrieb im Vogelsberg. Die Zuschauer bekamen einen attraktiven Wettbewerb zu sehen, bei dem immer wieder die Einfälle der Präsentationen sehr beachtlich sind und der auch in den kommenden Jahren zum festen Bestandteil des Jungzüchtertages in Hessen gehören muss.

Die höchsten Punktzahlen bei dem Kälbervorführwettbewerb der Sechs- und Sie­benjäh­rigen holten sich Nils Jäger, Franka Otto (r.) und Emely Meier.

Foto: Jost Grünhaupt

Typwettbewerb durchgeführt

Auch seit vielen Jahren nicht mehr aus dem Programm des Jungzüchtertages wegzudenken: Der Offene Typwettbewerb, bei dem die besten Jungrinder des Jahrgangs um Ehre und Siegprämie vorgestellt werden. Auch hier war Michael Lang aus Trauchgau als Preisrichter im Einsatz, seine Fachkenntnis und das sichere Auge waren auch bei der Kommentierung klar feststellbar. Aus den über 40 Teilnehmern nominierte er zunächst neun Rinder für die Endrunde, um dann die Entscheidung für Sieg und Reservesieg festzulegen.

Dass es auch dieses Mal dabei eine enge Entscheidung geben würde, war den Interessierten am Rand absolut klar. Seine Favoritin war am Schluss die Fever-Tochter HLM Petzi aus dem Zuchbetrieb von Ralf u. Walter Hellmuth, Haina, ein Jungrind mit extrem viel Stil, milchtypischem Ausdruck und einem enorm feinem und korrektem Skelett ausgezeichnet.

Ihr am nächsten war die als Reservesiegerin herausgestellte Hvezda-Tochter Maira aus dem Zuchtbetrieb Volke/Hauck aus Wetterburg, eine rotbunte Färse, die durch ihre Balance, Korrektheit und sehr guten Übergänge zu überzeugen wusste. Die weiteren Plätze gingen an die von Christian Allendörfer ausgestellte Jasper 2-Tochter AH Santana und das aus dem Betrieb Herbert von Dalwig, Hoof, stammende Goldday-Kalb Mikado.

Landesentscheid Tierbeurteilung

Wiederum die beste Vorführgruppe stellten Ann-Kathrin und Corinna Wolff aus Korbach sowie Oliver Jäger aus Bockendorf.

Foto: Jost Grünhaupt

Ein weiterer fester Bestandteil des Jungzüchtertages ist von Anfang an der Landesentscheid in der Tierbeurteilung. Dieses Mal waren sechs Holsteinkühe beziehungsweise fünf Fleckviehkühe für die Rangierung präsent. Dazu waren zwei Kühe wie jedes Jahr zu beschreiben. Die besten Ergebnisse bei den jüngeren Teilnehmern der Holsteins hatten Stefan Hochgrebe aus Haubern, Steffen Henckel aus Diemelsee und Björn Ochse aus Dörnholzhausen. Bei den Teilnehmern ab 18 Jahre war Ann-Kathrin Wolff aus Korbach als Landessiegerin wiederum sehr erfolgreich. Auf den nächsten Plätzen folgten Christian Bug aus Petersberg und David Ziegler aus Gundheim.

Die Fleckvieh-Einzelkonkurrenz holte sich Benjamin Hotz, Mümling-Grumbach, vor den Schwestern Dorothée und Marina Lang, Stockhausen. Bei den Mannschafts-Auswertungen lag im Bereich der Holsteins die Fulda-Hünfeld-Gruppe mit Christian Bug, Thorsten Jordan und Marc Semmler vorn und beim Fleckvieh waren Benjamin Hotz, Daniel Jäger und Jürgen Weidmann als Gruppe Starkenburg zwei die Sieger. Den interessanten Interrasse-Wettbewerb, bei dem die Teilnehmer bei beiden Rassen jeweils die Rangierung vorzunehmen haben, hatte Nils Oefner aus Linsengericht bei den jüngeren das beste Resultat, gefolgt von Steffen Henckel, Diemelsee, und Sarah Fackiner, Dainrode. Bei den älteren waren Martin Lölkes, Simtshausen, und Steffen Link, Külos, vorn, vor Sebastian Gräul aus Rhenegge.

Grünhaupt, LLH