Kartoffelernte 2010 von Dürre gefährdet

Mit Frühkartoffeln unbedingt optimal haushalten

Da die Ernte der Kartoffeln in diesem Jahr aufgrund geringerer Anbaufläche und nun der Trockenheit deutlich kleiner ausfallen wird, werden die Preise steigen.

Foto: landpix

Speisefrühkartoffeln sind schon seit Beginn der Vermarktung knapp und teuer. Seit dem Start der Saison in Deutschland sinken die Preise aber langsam. Hauptursache dafür ist der Umstand, dass im Sommer nach und nach die gesamte Ernte eines Jahres heranreift, die dann später ins Lager muss und der Versorgung im Winter und Frühjahr dienen soll. Der Wettbewerb unter den Regionen wächst.

Nach Ansicht der Vereinigung von Erzeugergemeinschaften für Früh- und Speisekartoffeln wird die Vermarktung von Kartoffeln langfristig in diesem Wirtschaftsjahr aber unter ganz anderen Vorzeichen stehen als sonst. Das Pflanzgut kam im Frühjahr spät in die Erde. Die Anfangsentwicklung der Kartoffeln war wegen Kälte stark verzögert, mit dem Ergebnis, dass zwar sehr viele Knollen je Staude angelegt wurden, die Wurzeln aber nicht tief in den Boden gingen und auch der Blattapparat kleiner als sonst ausfiel. Dann kamen Hitze und Trockenheit und nun droht auf vielen Feldern ein frühes Ende des Wachstums mit teils erheblichen Mindererträgen bei Speisefrüh-, Speise- und Verarbeitungskartoffeln.

Nicht nur in Deutschland sondern fast überall in West- Mittel- und Nordeuropa werden derzeit ähnliche Beobachtungen gemacht, wie die AMI, Agrarmarkt Informations-GmbH mitteilt. Die Marktexperten weisen zudem darauf hin, dass in der EU nach einem Flächenrückgang von vorläufig rund 3Prozent mit 2,005 Mio. ha so wenige Kartoffeln angebaut werden, wie noch nie.

Auch wenn die Nachfrage nach Kartoffeln momentan wegen der Hitze sehr ruhig ist empfiehlt die Vereinigung, mit den nun heranreifenden Kartoffeln gut zu haushalten. Auf zu niedrige Preisofferten muss niemand eingehen. Ein relativ hohes Preisniveau wird später gebraucht, damit die Erlöse auch bei kleinen Erträgen noch stimmen. Es besteht die Gefahr, dass auf den Äckern nicht nur wenig heranwächst sondern die Ernte auch noch durch Ergrünen, Puppigkeit und Durchwuchs geschmälert wird und die vielen kleinen Knollen nicht verkauft werden können. Ob hohe Preise dann noch gute Preise sind, hängt von der Situation ab. Nach Einschätzung der Vereinigung sollten schon jetzt alle Erzeuger mit ihren Preisforderungen gegenüber dem LEH klare Signale setzten. 2010/11 bleiben Kartoffeln wohl sehr wertvoll. Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Früh- und Speisekartoffeln