Kürbisparadies in Ilbenstadt

Familie Burtschell setzt Speise- und Zierkürbisse

Die Direktvermarktung landwirtschaftlicher Produkte ist eine Initiative, die der Wetteraukreis seit Jahren fördert. Ein Beispiel für gelungene Direktvermarktung sind die Kürbisse, die die Burtschells im Angebot haben.

Für einen geraden Hals benötigen Kalebassen eine Rankhilfe.

Foto: Silvia Bickel

Von Anfang September bis Allerheiligen leuchten die Kürbisse in der Hanauer Straße in Ilbenstadt. Der Bauernhof wird seit dem frühen 19. Jahrhundert von den Burtschells bewirtschaftet, aber erst seit dem Jahr 2000 werden Kürbisse auf einer Fläche von zwei Hektar angebaut. Die Idee dazu hatte Elisabeth Burtschell. „Wir hätten kräftig investieren müssen, da haben wir die Schweinezucht aufgegeben.“ sagt ihr Mann Norbert Burtschell. Heute trocknen in den Schweineställen Kalebassen.
Die Arbeit mit Kürbissen macht Spaß. „Die leuchtenden Farben lassen die Seele aufleuchten“, schwärmt Elisabeth Burtschell, die auch nach Jahren noch begeistert ist von der Vielfalt der Farben, Formen und Möglichkeiten des Kürbisses. Die Pflanze, die ursprünglich aus Amerika kam, wird in Europa seit dem 16. Jahrhundert kultiviert. Nach dem Krieg galt Kürbis als Arme-Leute-Essen. „Die Zeiten sind aber längst vorbei“, weiß Elisabeth Burtschell, die bis zu 150 Sorten anbietet.
Die beliebtesten Sorten sind nach wie vor Hokkaido, Butternuss sowie der gelbe und der rote Zentner. Für Schnitzarbeiten gibt es besondere Halloween- oder Laternenkürbisse in verschiedenen Größen. Theoretisch ist jeder Kürbis essbar, bei Zierkürbissen lohnt es sich oftmals nicht wegen der harten Schale oder weil sie zu wenig Fruchtfleisch aufweisen.
Elisabeth Burtschell schwärmt von den kulinarischen Möglichkeiten des Kürbisses. Ein ganzes Mehr-Gänge-Menue ist schon möglich, beginnend mit einem Vorspeisenteller aus Kürbis, gefolgt von Kürbiscremesuppe, einem griechischen Kürbissalat, Kürbisauflauf und als Nachtisch eine Kürbis-Quark-Charlotte.
All das könne man einzig aus dem Allround-Kürbis Hokkaido machen. Frau Burtschell empfiehlt gerne auch andere Kürbissorten wie etwa „Buen Gusto“ oder „Sweet Grey“, die verkochen nicht so schnell und zeichnen sich durch einen tollen Geschmack aus. Beliebt sind auch Spaghettikürbisse, die gekocht und entkernt werden. Deren Fasern sehen aus wie Spaghetti. Sie werden mit einer kräftigen Soße serviert und sind höchst lecker.
Am 2. Oktober findet auf dem Hof von Familie Burtschell wieder das Kürbisfest mit großer Kürbisausstellung statt. Weitere Informationen unter www.kuerbisparadies.de