Kunststoffe sind die neuen Fremdkörper

Probleme mit Fremdkörpern treten in den Milchviehbetrieben immer seltener auf, da immer mehr Magnete eingegeben werden und auch die Fütterungstechnik entsprechend ausgestattet ist. Mit etwas Glück ist die Krankheit gelöst. Aber heute ist eine neue Form der Fremdkörperproblematik zu beobachten.
Scharfkantige Plastikkleinteile können über die Fütterung aufgenommen werden. Diese "Soft"-Ware-Krankheit“ ist heute bereits für bis zu 80 Prozent der Fremdkörper, die in Rindern gefunden werden, verantwortlich. Sie stammen aus Getränkeflaschen, die achtlos weggeworfen werden und so beim Silieren in den Futterstock gelangen oder auch aus Kunststoffnetzen für Ballen, die sich im Pansen zusammenballen und bei den Kühen zu Symptomen wie Appetitlosigkeit, Verdauungsstörungen, Dehydrierung, Gewichtsverlust und verminderte Produktion führen können.
Schwermetalle werden bei der Kunststoffherstellung häufig als Stabilisatoren verwendet. Einige Fälle von "Soft"-Ware-Krankheit führten zu Blut-, Gewebe- und Leberschäden bei Kühen und können sogar in Fleisch- und Milchprodukten auftreten. Im schlimmsten Fall führen sie zum Verenden der Kühe. Um den Kunststoff zu entfernen, müssten die Kühe chirurgisch behandelt werden. Es gibt derzeit keine einfache, nicht-chirurgische Lösung für dieses Problem, außer den Eintrag von Plastik im Futterhaufen zu verhindern durch sorgfältige Beobachtung bei der Fütterung und die ordnungsgemäße Entsorgung der Plastikfolie/Plastikteile.
Innovationsteam Milch Hesse