Leicht schwächere Jungbullenpreise

Vorschau auf die Vieh- und Fleischmärkte im Juni

Im Juni können leichte Schwächen der Erzeugerpreise für Jungbullen nicht ausgeschlossen werden. Der Bedarf an Rindfleisch im Lebensmitteleinzelhandel pendelt mit der Umstellung des Sortiments vermehrt auf Kurzbratartikel vom Schwein und Geflügel zurück. Matthias Kohlmüller von der AMI, Bonn, prognostiziert den Vieh- und Fleischmarkt für den Monat Juni.

Kurzbratartikel sind während der Grillsaison bei Verbrauchern besonders gefragt.

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Schlacht- und Zerlegeunternehmen sind im Sommer in der Regel bemüht, ihre Bestandslagerware zu reduzieren, sodass der Bedarf an Jungbullen jahreszeittypisch gedämpft ist. Andererseits stehen auf der Beschaffungsseite nur überschaubare Stückzahlen zur Verfügung, die keinesfalls drängend vermarktet werden müssen. Die Erzeugerpreise für Jungbullen werden im Juni des aktuellen Jahres aber voraussichtlich die Ergebnisse der Vorjahre weiter deutlich überschreiten können. Ein Preisniveau in Höhe von rund 3,70 Euro/kg Schlachtgewicht plus x für Jungbullen der Hkl. R3 ist aus heutiger Sicht denkbar.

Schlachtkuhangebot klein bis sehr klein

Im Gegensatz zu den Jungbullenpreisen konnten sich die Handelspreise für Kühe im Mai leicht festigen. Auch für den Vorschaumonat Juni deuten mehrere Fakten darauf hin, dass dieser Trend anhält. In den Monaten Juni und Juli fällt das zur Verfügung stehende Schlachtkuhangebot im jahreszeitlichen Verlauf am kleinsten aus. Dementsprechend niedrig sind im Vergleich zu den übrigen Monaten die Schlachtungen. Von Mai bis Juni sind die Schlachtungen häufig deutlich rückläufig. In der Rindfleischvermarktung ist es für die Schlacht- und Zerlegebetriebe im Sommer leichter Kuhfleisch zu verkaufen als Jungbullenfleisch. Rindfleisch von weiblichen Tieren ist zum knappen und teuren Artikel geworden. Die nationale und internationale Nachfrage nach Verarbeitungsrindfleisch ist über weite Strecken größer als das Aufkommen. Im deutschen Lebensmitteleinzelhandel ist ferner der Bedarf an QS-Rindfleisch mit deutscher Herkunft groß, was häufig zu Engpässen auf Lieferantenseite führt.