Leistungen in der Rinderzucht

Staatsehrenpreis 2014 am Zuchtbetrieb Gleiser vergeben

Die höchste Auszeichnung, die jährlich nur einmal für besondere und langjährige Erfolge im Bereich der Rinderzucht seitens des Ministeri­ums (HMUKLV) vergeben wird, ist der Staatsehrenpreis. Die Würdigung erfolgt für nachhaltige und aktive Arbeit auf dem Gebiet der Rinderzucht. Die Ehrung wurde dieses Jahr dem Zuchtbetrieb der Familie Gleiser in Schweinsberg zuteil.

Der Staatsehrenpreis für herausragende Erfolge in der Rinderzucht wurde von der Abteilungsleiterin Dr. Anna Runzheimer (3.v.l.), HMUKLV, an die Familie Gleiser in Schweinsberg überreicht.

Foto: Jost Grünhaupt

Nach der Aussiedlung des Betriebes und dem Beginn der akti­ven Holsteinzucht durch seinen Vater, entwickelten Karl und Heike Gleiser den Betrieb konsequent weiter und schafften auch mit der Errichtung eines Boxenlaufstalles für ihre inzwischen auf 100 Kühe angewachsene Herde sowie das dazugehörige Jungvieh die erforderlichen Voraussetzungen, um ihre Herde optimal halten zu können.

Neben den Grünlandflächen in den Niederungen wird auch das Ackerland überwiegend zum Anbau von Getreide und Futterpflanzen für die gesamte Rindviehherde genutzt, welche den Betriebsschwerpunkt darstellt. Die züchterische Entwicklung auf dem Hof Gleiser ist besonders dadurch geprägt, dass hier immer besonderer Wert auf starke Kuhfamilien mit einer hochabgesicherten Vererbung gelegt wurde. Gleichzeitig wurde auf der Bullenseite beste Genetik aus dem internationalen Bereich der Rinderzucht für die Erstellung der nächsten Generationen ausgewählt. Diese erfolgreiche Arbeit wird vor allem durch die Langlebigkeit und die hohen Lebensleistungen der Kühe sehr gut zum Ausdruck gebracht.

Langlebige Kühe mit hoher Lebensleistung

So wurde bei der Ehrung mit der Rudolph-Tochter Salome VG 87 die neunte 100 000 Liter-Kuh präsentiert und gleichzeitig wurde mit RZG Panja VG 88 die erste Kuh im Betrieb mit einer Lebensleistung von über 10 000 kg Fett und Eiweiß vorgestellt. Bei dieser Ausnahmekuh wurde bei den mütterlichen Vorfahren in den fünf Generationen sogar eine Lebensleistung von über 500 000 kg Milch erreicht.

Das ausgeglichen hohe Niveau der Herde wird besonders dadurch zum Ausdruck gebracht, dass es den Betrieb Gleiser in den zurückliegenden Jahren gelungen ist, pro Jahr im Mittel 45 Tiere zur Zucht zu verkaufen. Dabei ist besonders der hohe Anteil an erstklassigen abgekalbten jungen Kühen zu nennen, mit denen die Familie Gleiser, Schweinsberg am Marktplatz Alsfeld konstant vertreten ist. Darüber hinaus wurden bei verschiedenen Auktionen für ausgewählte Top-Genetik immer wieder weibliche Tiere aus der Her­de von Gleiser angeboten, die mehrfach an ausländische Interessenten gingen, das auch zum guten Ruf dieses Zuchtbetriebes beigetragen hat. Neben der aktiven Vermarktung aus der eigenen Herde wurden immer wieder gezielt erstklassige weibliche Tiere zur Erweiterung des Spektrums an Blutlinien im Betrieb ergänzt.

Bedeutende Kuhfamilien stellen sich Wettbewerben

Neben den Kühen Parade und Conchita ist hier die Goldwin-Tochter CAS Jamaika zu nennen, deren Enkel Big Point zu den erfolgreichsten Vererbern der gesamten deutschen Holsteinzucht zählt und dafür sorgt, dass Genetik aus dem Hause Gleiser nicht nur in Hessen, sondern auch in anderen Regionen und Zuchtgebieten Europas zu finden ist. Eine Selbstverständlichkeit ist, sich regelmäßig bei Tierschauen im regionalen oder landesweiten Wettbewerb zu stellen. Spitzenplätze wurden von den Kühen Joeline, Juleika, Colonia oder Unabella erreicht und die nach Nordrhein-Westfalen verkaufte Kuh Pretty stand im Vorderfeld bei der nationalen Holsteinschau in Oldenburg.

Mit dieser auf bester Herdenbetreuung, optimalen Haltungsbedingungen und engagierter züchterischer Arbeit basierenden Tätigkeit hat sich das Herdenprefix RZG (Rinderzucht Gleiser) nicht nur in Hessen, sondern auch im gesamten nationalen Bereich und im angrenzenden Ausland einen hervorragenden Namen gemacht, der durch die Verleihung des Staatsehrenpreises für besondere Erfolge in der Rinderzucht noch einmal ausdrücklich gewürdigt wird.

Diese Erfolge beruhen nicht zuletzt auch darauf, dass sich die gesamte Familie Gleiser über Ge­nerationen hinweg aktiv beteiligt und die Milchviehhaltung und Rinderzucht mit Passion und dem dazu notwendigen Engagement betreibt.

Grünhaupt, LLH Kassel – LW 40/2014