Marktkommentar Salat

Deutsche Salatpreise auf hohem Niveau

Die deutsche Salatproduktion nimmt weiter Fahrt auf und es stehen nun nennenswerte Mengen aus dem Freilandanbau bereit.

Foto: Landpixel

Die deutsche Salatproduktion nimmt weiter Fahrt auf und es stehen nun nennenswerte Mengen aus dem Freilandanbau bereit. Obwohl zwischenzeitlich mit Ernteverzögerungen besonders beim Eissalat gerechnet worden ist, startete die deutsche Salatsaison mit nur leichten Verzögerungen. Die Importsaison ist mittlerweile abgeschlossen und mit steigendem Angebot aus Deutschland wächst auch die Nachfrage.

Nachdem die Importsaison aufgrund von Wetterkapriolen mehr als nur holprig verlief, blicken die deutschen Salaterzeuger gespannt auf die Saison 2023. Derzeit zeichnen sich in den deutschen Anbaugebieten noch unterschiedliche Witterungsbedingungen ab. Während in den nördlicheren Anbaugebieten eine hohe Sonneinstrahlung das Wachstum in den Kulturen förderte, verlangsamte das kältere Wetter im Südwesten dieses. Diese Woche werden aber auch in der Pfalz sonnige Witterungsbedingungen erwartet, was das Wachstum wieder in Schwung bringen dürfte. Druck auf dem Feld besteht aufgrund der kühlen Nächte noch nicht. Dadurch bleibt auch der Markt weitestgehend entspannt und ausgeglichen.

Die deutschen Salate sind preislich hoch eingestiegen. Mit zunehmendem Angebot, besonders bei Kopfsalat und den Lollo Salaten, geben die Erzeugerpreise nun zwar langsam nach, liegen aber noch deutlich über Vorjahresniveau. An den Erzeugermärkten kostete Kopfsalat zuletzt im Schnitt 0,54 Euro pro Stück. Der Abgabepreis lag damit rund 32 Prozent über Vorjahresniveau und 13 Prozent über dem Dreijahresmittel. Auch die Eissalatsaison startete mit einem festen Preisniveau. Dabei lag der Abgabepreis an den Erzeugermärkten zu Beginn der 19. Woche bei durchschnittlich 1,10 Euro pro Stück. Das Preisniveau sank vergangene Woche auf durchschnittlich 0,95 Euro und übertraf damit das Dreijahresmittel um etwa 26 Prozent.

In Deutschland ist Eissalat der flächenstärkste Salat. Mit 3 825 Hektar stieg die Anbaufläche 2022 um fast 7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und ist damit seit zehn Jahren stabil geblieben. Die Erntemengen hingegen sind mit 1 Prozent leicht rückläufig. Mit größerem Abstand folgen dann erst Feldsalat und Romanasalate, die insbesondere als Salatherzen ihren Weg zu den Verbrauchern finden. Seit 2012 haben sich sowohl die Romanasalat- als auch die Rucolaflächen pro Jahr um etwa 5 Prozent erhöht. Die Anbauflächen an Rucola übersteigen mittlerweile schon seit 2017 die des klassischen Kopfsalats in Deutschland. Kopfsalat rutscht in der Top-10 Rangliste der flächenstärksten Salatkulturen damit auf Platz 5.

ami, Kommentar Obst und Gemüse – LW 21/2023