Markttelegramm KW 45

Tierische Erzeugnisse
Schlachtrinder Die Stückzahlen im regionalen Schlachtrinderhandel nehmen weiter spürbar zu. Mittlerweile entwickelt sich daraus über alle Kategorien und Handelsklassen ein gewisser Angebotsdruck. Schlachtereien und Vermarkter sind in der Folge nicht mehr bereit die Spitzenpreise der Vorwochen zu zahlen. Es wird mit weiteren Abschlägen gerechnet.
Schlachtschweine Am Schlachtschweinemarkt steigt das Angebot saisonal bedingt weiter an. Eine Nachfragebelebung durch das Weihnachtsgeschäft wird erst später im November/Dezember erwartet, dennoch rückt das Fleischgeschäft zu den Feiertagen zunehmend in den Fokus. An der Börse blieben die jüngsten Auktionen ohne Verkäufe, die Preiserwartung ist stabil.
Ferkel Das Angebot am Ferkelmarkt ist weiterhin gut ausreichend für die Nachfrage. Die Vermarktung freier Partien erfordert einigen Aufwand, weshalb feste Lieferbeziehungen sich weiter etablieren. Aus dem benachbarten Ausland wird von einer verbesserten Nachfrage berichtet, die Ferkelpreise bleiben zur Vorwoche unverändert.
Nutzkälber Der Handel am regionalen Nutzkälbermarkt hat sich weiter normalisiert und die Stückzahlen liegen wieder auf gewohntem Niveau. Die Absatzschwierigkeiten Richtung Holland bleiben jedoch bestehen und die Erzeugerpreise für HF-Kälber stehen weiter unter Druck. Schwere Fleischnutzungsrassen dagegen bei hoher Einstallbereitschaft in der Rindermast gesucht und fester bewertet.
Eier/Geflügel Der Eiermarkt wird zunehmend von den Folgen der Vogelgrippe bestimmt. Die knappe Angebotssituation verschärft sich und selbst die Industrie zahlt extrem hohe Preise um den Grundbedarf für die bevorstehende Hauptsaison zu decken. Regional wird in den ersten Landkreisen die Stallpflicht angeordnet, Geflügelhalter erhöhen auf allen Stufen die Sicherheitsmaßnahmen um Ihre Bestände zu schützen. Die Preise steigen auf allen Vermarktungsstufen weiter, regional jedoch durch bestehende Lieferverträge begrenzt. Für die Anschlussverträge im neuen Jahr werden deutliche Preissteigerungen erwartet. Auch am Geflügelmarkt ist die AI das beherrschende Thema, gerade beim Saisongeflügel zeigen sich Verbraucher sensibilisiert. Der Abverkauf verläuft dennoch zügig auf gehobener Preisbasis.
Pflanzliche Erzeugnisse und Futtermittel
Getreide und Ölsaaten Am Getreidemarkt wird von gestärktem Geschäft berichtet. Die Preismeldungen des lokalen Handels haben sich zur Vorwoche gefestigt, dennoch dürften vornehmlich Liquiditäts- und Platzbedarf die Erzeuger veranlassen sich jetzt von der Ware zu trennen. Abnehmer ist überwiegend die Futterindustrie, Mühlen sind nur für einzelne Chargen am Markt. Raps wird in Folge der Preisentwicklung beim Soja vorrangig am Kassamarkt höher bewertet.
Futtermittel Nach den kräftigen Kursgewinnen im internationalen Sojakomplex in der Vorwoche, ziehen aktuell auch die Notierungen für Rapsschrot spürbar an. Nach den deutlichen Preissteigerungen ist die Nachfrage bei Konsum und Handel förmlich eingebrochen, Marktakteure erwarten eine Korrektur nach der überhitzten Handelswoche. Mischfutter und Zuckerschnitzel mit ruhigem Bedarfsgeschäft.
Kartoffeln Am Kartoffelmarkt setzt sich der Angebotsdruck fort. Aktionen im LEH mit angepassten Verkaufspreisen werden gut angenommen, ansonsten ist der Absatz verhalten. Trotz abgeschlossener Ernte bleibt der Druck aus Zwischenlägern bestehen, vielfach dürften fehlende Heizmöglichkeiten in solchen Lagern den Angebotsdruck bei einsetzendem Frost kurzfristig nochmals verstärken.
Quelle: Landwirtschaftskammer
Blick in den Markt
 – LW 45/2025