Mastställe nicht leer stehen lassen

Bei den aktuell hohen Getreidepreisen überlegen einige Mäster, Mastplätze nicht wieder zu belegen und das Getreide zu verkaufen. Im Augenblick liegen die Futterkosten pro Mastschwein etwa 8 bis 10 Euro über denen des Vorjahres. Die Summe aus Ferkel- und Futterkosten mit rund 114 Euro/Schwein (incl. MwSt) ist aber nicht höher als letztes Jahr im August. Damit ist die Wirtschaftlichkeit der Schweinemast gegeben. Zumindest kann ein Teil der Festkosten (neuer Stall) gedeckt werden. Ein leerer Stall trägt nichts zur Deckung bei.
Ob die Festkosten komplett getragen werden können oder sogar Gewinne bei Verkaufsterminen im Dezember oder Januar herausspringen, hängt von der Entwicklung des Schweinepreises ab. Man sollte sich nicht nur auf die Notierungen der Terminbörse (um 1,30 Euro/kg) im Dezember/Januar verlassen. Im Oktober des vergangenen Jahres lag der Preis für Januarkontrakte bei 1,05 Euro/kg. Der tatsächliche Nordwest-Preis notierte im Januar aber um die 1,30 Euro/kg. Wenn der Preis zum Jahreswechsel um die 1,30 Euro/kg liegen wird, war es sicher besser, Schweine zu mästen, als den Stall leer stehen zu lassen.
Auch den Ferkelerzeuger sollte man nicht vergessen, denn er ist auf eine kontinuierliche Abnahme angewiesen. Wenn der Mäster die Fer­kel plötzlich nicht mehr abnimmt, muss der Ferkelerzeuger an den sogenannten Spotmarkt verkaufen, was katastrophale Erlöseinbußen für ihn bedeuten. Treue aber zahlt sich langfristig aus.   Fögen