Milchviehbetriebe zukunftsfähig gestalten

ALB-Baulehrschau-Tagung am LWZ Eichhof und online

Nach einem deutlichen Dämpfer im abgelaufenen WJ 2023/24 sind die Milchpreise inzwischen auf ein Niveau um die 50 ct gestiegen und damit werden sich auch die Gewinne in den Milchviehbetrieben im laufenden Wirtschaftsjahr wieder verbessern. Vielen Milchviehhaltern stellt sich die Frage, wie der Betrieb zukunftsfähig weiterentwickelt werden kann. Dieses Thema wird die Baulehrschautagung am Mittwoch, dem 22. Januar im LWZ Eichhof aufgreifen. Eine Teilnahme ist vor Ort in Bad Hersfeld und auch online möglich.

Die Arbeitswirtschaft zu verbessern, ist ein großes Thema in den Milchviehbetrieben – die Automatisierung in den Betrieben schreitet voran. Im Landwirtschaftszentrum Eichhof wird es am 22. Januar eine Tagung zur zukunftsfähigen Gestaltung von Milchviehbetrieben geben.

Foto: Wagner

Der Trend zur Automation der Produktionsprozesse hält in vielen Betrieben aus arbeitswirtschaftlichen Gründen an. Vielfach geht es derzeit in der Praxis um Maßnahmen zur Effizienzsteigerung. Das sind nicht nur Melkroboter, sondern auch automatische Fütterungs-, Einstreu- oder Entmistungssysteme. Zudem spielt die verstärkte Nutzung von sensorgesteuerten Überwachungs- und Dokumentationssystemen eine zunehmend wichtigere Rolle im täglichen Arbeitsablauf eines Milchviehbetriebes. Andreas Pelzer, Leiter des Versuchs- und Bildungszentrums Landwirtschaft Haus Düsse in NRW, bewertet, welche Einzelmaßnahmen prioritär sinnvoll und lohnend sind. Unter welchen Rahmenbedingungen und in welcher Höhe können Investitionen in die Milchviehhaltung gefördert werden? Diese Fragen beantwortet Herbert Schlosser, betriebswirtschaftlicher Berater des LLH am Standort Fulda-Petersberg. Im dritten Fachvortrag am Vormittag referiert die Spezialistin für Eutergesundheit, Dr. Friederike Reinecke von der Milchhygieneüberwachung des RP Gießen, zu den wesentlichen Erfolgsfaktoren für eine gute Tier- und Eutergesundheit.

Erfahrungen aus der Praxis

Im Praktikerteil nach der Mittagspause stellen drei erfolgreiche Milchviehhalter die Betriebs- und Arbeitsorganisation in ihren Betrieben vor: Verena Hußmann bewirtschaftet mit ihrem Ehemann die Fragner GbR in Feuchtwangen in Baden Württemberg. Sie halten 250 Milchkühe der Rasse Fleckvieh mit 4 automatischen Melksystemen und angeschlossener Hofbiogasanlage. Der Betrieb ist bekannt für den Einsatz einer ausgefeilten Automation und Sensortechnik im Betriebsalltag.Michael Dörr bewirtschaftet den Karlshof in Roßdorf bei Darmstadt. Dort werden 310 Milchkühe gemolken und zudem eine 300 KW-Biogasanlage betrieben. Dörr hat sich entschieden, sein Melkkarussell gegen 6 Melkroboter auszutauschen und zudem seinen Milchviehstall auf ein automatisiertes Fütterungs- und Einstreusystem umzurüsten, um der Arbeitsfalle zu entgegnen. Wie kann man einen Milchviehbetrieb mit etwa 130 Kühen effizient und zeitlich flexibel erfolgreich organisieren? Justus Beier führt gemeinsam mit einem Partner den Hof Meindroth in Nüsttal im Landkreis Fulda im Zuerwerb. Er ist als landwirtschaftlicher Sachverständiger und Molkereiaufsichtsratsmitglied vielfach auch durch außerbetriebliche Termine gebunden.

Die Veranstaltung findet am Mittwoch, dem 22. Januar von 9.30 Uhr bis 15.30 Uhr in der Baulehrschauhalle des Landwirtschaftszentrums Eichhof in Bad Hersfeld statt. Eine Teilnahme ist vor Ort oder per Live-Internetstream möglich. In beiden Fällen wird eine Teilnahmegebühr von 30 Euro erhoben. Anmeldeschluss ist der 20. Januar. Online-Anmeldung: llh.hessen.de/beratung/vera... oder per E-Mail an: angela.bruche@llh.hessen.de

Klaus Wagner – LW 3/2025