Mrs. Butzbach aus Eschbach

Gebrauchsherdenschau der Schafhalter in Butzbach veranstaltet

Traditionell findet am letzten Wochenende im Oktober der Katharinenmarkt statt. Vom historischen Brauch des Viehmarktes sind hier nur noch die Schafe übrig geblieben und deshalb suchen die hessischen Schäfer und Schafhalter mit ihren Tieren zu diesem Ereignis jedes Jahr die Stadt Butzbach auf. Die Landesschafschau wird im jährlichen Wechsel als Gebrauchsherdenschau beziehungsweise als Stammherdenschau durchgeführt.

Mr. und Mrs. Butzbach mit, von links: HVSZH-Vorsitzender Reinhardt Heintz, Stadtrat Manfred Schütz, Frank Meyenberg, Elke Schuhmacher, Preisrichter Zartner und Behringer sowie LLH-Zuchtleiter Willi Müller-Braune.

Foto: Helmuth Lange

Trotz hohen bürokratischen und organisatorischen Aufwands der Betriebe konnten immerhin zehn Lose aufgetrieben werden. Ein Los beinhaltet drei Altschafe, drei Jährlinge, drei Lämmer und einen gekörten Bock der jeweili­gen Rasse. Vorwiegend Merinolandschafe, aber auch Lose der Rassen Schwarzkopf, Suffolk, Rhönschaf, Braunes Bergschaf und Coburger Fuchsschaf stellten sich dem Wettbewerb und konnten auch den zum Teil kritischen Blicken der Zuschauer nicht entgehen. Alle Tiere waren von den Ausstellern gut ausgesucht worden und befanden sich im tadellosen Zustand. Als Preisrichter konnte wie in den Jahren zuvor Herrmann Behringer, Tagmersheim (Bayern) für die Merinos gewonnen werden, die Fleisch- und Landschafe wurden von Schäfermeister Ralf Zartner aus Gießen bewertet.

Der Wettbewerb bei den vier Merino-Losen spielte sich zwischen dem Betrieb Andrea und Hubert Gerlach aus Braunfels-Philippstein und dem Betrieb Elke und Volker Schuhmacher aus Usingen-Eschbach ab. Die Gewichte der weiblichen Merino-Altschafe lagen zwischen 106 und 137 kg. Das Gesamtsiegerlos dieser Rasse kam von Andrea Gerlach, die Wollsiegersammlung und der Siegerbock wurde von Hubert Gerlach gestellt. Die Merinos zeichneten sich besonders durch hervorragende Bemuskelung und guten Fundamenten aus. Zwei wunderschöne, nahezu gleichwertige Schwarzkopflose wurden von Ulrich Drews aus Lichtenfels und Helmut Welker aus Zierenberg vorgestellt. Sieger­los und Siegerbock kamen aus dem Betrieb Welker, das Siegerschaf aus dem Betrieb Drews. Das einzige ausgestellte Los der Rasse Suffolk kam aus der Schäferei Gerlach, Philippstein. Zum Sieger­los der Landschafe wurden die Rhönschafe aus dem Betrieb Jürgen Alhenn, Kröffelbach, gekürt, eine sehr ausgeglichene, optisch ansprechende Sammlung. Coburger Fuchsschafe und Braune Berg­schafe schickte Frank Meyenberg von der Schäfereigenossenschaft Hüttenberg in den Wettbewerb.

Preisrichter Ralf Zartner beim Bewerten der Fleischschafe.

Foto: Helmuth Lange

Höhepunkt der Schau war allerdings die Wahl der „Mrs. und Mr. Butzbach 2010“. Stadtrat Manfred Schütz verlieh die hochbegehrten Schärpen an die beiden „Champions“: „Mrs. Butzbach“ und damit das schönste Schaf über alle Rassen der Schau, wurde die Katalognummer 19 aus dem Betrieb Schuhmacher, Eschbach. „Mr. Butzbach“, ein kapitaler Fuchsschafbock und der schönste Bock der Ausstellung, stellte die Schäfereigenossenschaft Hüttenberg. Beim Züchterabend konnte der Vorsitzende des Hessischen Verbandes für Schaf­zucht und  - hal­tung, Reinhard Heintz, neben dem Bürgermeister Michael Merle zahlreiche Ehrengäste begrüßen. Er dankte dem Bürgermeister und den anwesenden Magistratsmitgliedern für die gute Unterstützung der Stadt und wies daraufhin, dass die hessischen Schäfer gerne nach Butzbach kommen. Armin Müller, Vizepräsident des Hessischen Bauernverbandes, berichtete über die aktuelle EU-Agrarpolitik und sprach sich für eine Entbürokratisierung aus. Im Anschluss der Ansprachen wurden Preismünzen, Pokale und Ehrenpreise an die verdienten Schafhalter vergeben. Der Vorsitzende wies bereits auf die im nächsten Jahr stattfindenden Stammherdenschau hin. Lange, LLH Wetzlar