Niedrige Erzeugerpreise schicken Landtechnik auf Talfahrt

Mähdrescher- und Pressengeschäft deutlich rückläufig

Das diesjährige Saisongeschäft mit Mähdreschern und landwirtschaftlichen Pressen endete mit deutlichen Rückgängen. Der heimische Landtechnikmarkt folge nach einer ungewöhnlich langen Stabilitätsphase nun dem internationalen Trend, der aktuell nur sehr verhaltene Aussichten zulasse, so der der Fachverband Landtechnik im Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA).

Der Absatz von Mähdreschern und Pressen hat – der wirtschaftlichen Situation der Betriebe entsprechend – deutlich nachgegeben.Foto: landpixel

Wie der VDMA, Landtechnik, Ende September feststellte, konnten bis August in Deutschland nur rund 1500 Mähdrescher und etwas mehr als 2000 Ballenpressen abgesetzt werden. „Ein solches Ergebnis bereitet uns naturgemäß keine Freude“, erklärte der Geschäftsführer des Fachverbandes, Dr. Bernd Scherer. Allerdings entspreche es „durchaus den Erwartungen“, zumal der heimische Landtechnikmarkt nach einer ungewöhnlich langen Stabilitätsphase nun dem internationalen Trend folge, der zumindest kurzfristig gesehen nur sehr verhaltene Aussichten zulasse.

Großpackenpressen zweistellig im Plus

Der Verkauf von Mähdreschern liege mit einem Minus von 20 Prozent signifikant unter dem Niveau der vergangenen Jahre. Aber auch der Markt für Rundballenpressen sei um etwa 7 Prozent zurückgegangen. Nur das verhältnismäßig kleine Segment der Großpackenpressen biete einen Lichtblick. Mit Zuwächsen um 16 Prozent lägen die Verkäufe bereits im zweiten Jahr in Folge zweistellig im Plus. „Eine klare Konsequenz des Strukturwandels“, erläutert Scherer. Wer heute in moderne Agrartechnik investiere, setze „in hohem Maße auf effiziente Großtechnik“.

Niedrige Erzeugerpreise hemmen die Liquidität

Niedrige Erzeugerpreise hemmten dagegen insbesondere die Liquiditätssituation und Investitionsbereitschaft kleinerer Betriebe, so Scherer. Mittelfristig rechnet der VDMA allerdings wieder mit steigenden Investitionen der Landwirte und Lohnunternehmer, zumal sich insbesondere im Milchsektor bereits erste Signale der Erholung abzeichnen.

LW – LW 42/2016