Projekt für bunte und artenreiche Weinberge

Naturschutzmaßnahmen AMBITO startet

Deutschlands Weinberge sollen bunter werden und künftig eine größere Arten- und Strukturvielfalt aufweisen. Dazu ist jetzt im Bundesprogramm Biologische Vielfalt ein Projekt an den Start gegangen, das bundesweit Weinbaubetriebe dabei unterstützt, die Biodiversität in der Reblandschaft zu fördern.

Auch in Deutschlands Weinbergen soll die Artenvielfalt künftig gesteigert werden. Dafür sucht das Projekt AMBITO interessierte Weinbaubetriebe aus allen Weinbauregionen.

Foto: Archiv

Wie das Bundesamt für Naturschutz (BfN) mitteilte, haben sich für das Projekt „Entwicklung und Anwendung eines modularen Biodiversitäts-Toolkits für den Weinbau in Deutschland“ (kurz AMBITO) der Verband für nachhaltigen Weinbau (Fair and Green) und die Hochschule Geisenheim zusammengeschlossen.

Gefördert über sechs Jahre mit 4,4 Mio. Euro

Gefördert werde das Vorhaben mit Mitteln des Bundesumweltministeriums über sechs Jahre mit insgesamt 4,4 Mio. Euro. Laut BfN berät Fair and Green in einem ersten Schritt bundesweit 30 Modellbetriebe, wie sie die Artenvielfalt nicht nur in den Rebflächen, sondern auch auf den Betriebs- und Nachbarflächen fördern können. Dabei würden bekannte Maßnahmen umgesetzt, die im Verlauf des Projekts für die einzelnen Betriebe optimiert würden.

Währenddessen laufe in den Weinbauregionen Rheingau, Rheinhessen und Nahe die ökologische Begleitforschung der Hochschule Geisenheim in zwölf Versuchsweinbergen, um praxisnahe Lösungen für Nutzungskonflikte in der Biodiversitätsförderung im Weinbau zu entwickeln, berichtete das Bundesamt. Dabei stehe insbesondere ein naturverträglicheres Bewirtschaftungsmanagement im Fokus.

Begleitforschung zu sozio-ökonomischen Aspekten

Die Begleitforschung beschäftige sich auch mit sozioökonomischen Aspekten, etwa mit der Frage wie die Förderung der Biodiversität für die Vermarktung genutzt werden könne. Die Ergebnisse der Begleitforschung gingen ebenso wie die Erfahrungen aus den Modellbetrieben in die Entwicklung eines digitalen Toolkits ein, das den Winzern künftig eine Auswahl an Maßnahmenvorschlägen zur Förderung der Biodiversität bieten solle.

Nun werden Betriebe gesucht

Angesprochen werden nach Angaben des Bundesamtes für Naturschutz Weinbaubetriebe in allen Weinbauregionen Deutschlands, sowohl selbstvermarktende Weingüter als auch Weinbaubetriebe in Genossenschaften und Kellereien. Durch Leuchtturmbetriebe in jeder Region sowie durch regionale Biodiversitätsforen würden in dem Projekt weitere interessierte Betriebe zur Mitwirkung eingeladen.

age – LW 19/2020