Qualität bestimmt den Rhythmus des Hammers

Erfolgreiche Bienenköniginversteigerung in Michelstadt

Die wirtschaftliche Bedeutung der Imkerei ist in den vergangenen Jahren zwar zurück gegangen, dennoch hat die Versteigerung von Bienenköniginnen am zweiten Marktsonntag des Odenwälder Frühlingsfestes nichts von ihrer Attraktivität verloren.

Obwohl der wirtschaftliche Stellenwert der Imkerei nachgelassen hat, genießt die Bienenköniginnen-Versteigerung in Michelstadt ungebrochenes Interesse.

Foto: Ernst Schmerker

Vorwiegend aus den waldreichen Regionen aus ganz Deutschland und dem benachbarten Ausland waren die Züchter angereist, um beim großen Imkertreffen in der Erwin-Hasenzahl-Halle ihr Schnäppchen zu machen.

Wenn auch nur noch 20 Prozent des mit 1,4 kg Honig angegebenen Pro-Kopf-Verbrauches vorwiegend von einheimischen Freizeit-Erzeugern kommen, so hängen Wirtschaftlichkeit und Ertrag dennoch entscheidend von der Leistungsfähigkeit der Völker ab. Reich wird man bei einem Durchschnittsertrag von 10 bis 12 Kilogramm Honig pro Volk im Jahr zwar nicht, doch immer der eigenen Gesundheit kommt dieses besondere Lebensmittel zugute, das bei nervösem Magen, bei Schlafstörungen oder auch Halsentzündungen Linderung verspricht. Für die Zuchtwertschätzung von Bedeutung sind Eigenschaften wie Sanftmut, Wabensitz, Schwarmneigung, Frühjahrsentwicklung und Gesundheit, alles Eigenschaften, die sich die Bieter seit 35 Jahren mit den Erwerb einer „Michelstadt-Königin“ erhoffen.

Preise zwischen 30 und 150 Euro

Wichtig sind diese Qualitätsmerkmale in besonderem Maße für den Erhalt von Wild- und Kulturpflanzen und zu deren Erträgen. Bienen zählen weltweit zu den wichtigsten Bestäubern. Obwohl in diesem Jahr der lange Winter die Frühjahrs­ent­wick­lung verzögert hat, durfte die Qualität der angebotenen leistungsgeprüften Zuchtlinien sowohl bei Landbelegstellenköniginnen als auch bei den be­sam­ten Zuchtlinien als überzeugend bezeichnet werden. So mussten die Interessenten schnell sein, um mit der Biet-Scheibe Kaufbereitschaft zu signalisieren und nach dem Hammerschlag des wortgewandten Auktionators Gerhard Pleik (Alsbach/Hähnlein) zum Erfolg zu kommen. Die Ansatzpreise bewegten sich zwischen 30 und 150 Euro, je nachdem ob es sich um einen künstlich-besamten oder belegstellen-begatteten, leistungsgeprüften Zuchtableger handelte. Hans Guthier (Heppenheim) erzielte 43 Euro, Werner Reich (Darmstadt) mit einem Zuchtableger der Klasse A und einem Index von 3,56 165 Euro. Auch die Bieter Wolfgang Schäfer (Fischbachtal-Steinau), Wilfried Guthier, Heinz Geißlert (Weiterstadt) und Mecit Oskulaber (Grasaellenbach) erziel­ten respektable Preise. Letztlich ihr erzieltes Geld wert war sie allesamt, die mit einem weißen Punkt gezeichnete Königin, jeweils die schönste im Staate. In der angegeliederten Verkaufsausstellung konnten sich Züchter und Schauensleute in vielfältiger Weise informieren, doch auch die zur Ausübung der Imkerei notwendigen oder nützlichen Gerätschaften erwerben. Die Hessische Honigkönigin Franziska Schneider und Landesverbandsvorsitzender Manfred Ritz hattenvor die Versteigerung eröffnet. Schmerker