Reitponys stärkste Fraktion
Frühjahrskörung und Hengstschau in Alsfeld
Die Frühjahrskörung und Hengstschau im Pferdezentrum, durchgeführt vom Verband der Pony- und Pferdezüchter Hessen, brachte interessante Ergebnisse hervor. Florian Solle fasst diese zusammen.
Die erste Siegerschärpe auf der Frühjahrskörung des Pony- und Pferdezuchtverbandes Hessen gab es für die Isländer. Unter elf Islandhengsten zur Körung holte der dunkelbraune Högni vom Schloßberg (Züchter und Besitzer: Günther Weber) mit Gesamtnote 8,12 das beste Ergebnis in der vorgeschalteten IPZV-Jungpferdebeurteilung. Ihm folgte mit Endnote 8,08 der ebenfalls in Hessen gezogene Ingi vom Habichtswald (Züchterin: Maria Siepe-Gunkel, Besitzerin: Simone Hinkelmann). Wie üblich erhielten alle Islandhengste mit Gesamtnote 7,8 und besser ein positives Körurteil.Am zweiten Tag traten 15 Hengste aus acht verschiedenen Rassen zur Körung an, fünf von ihnen wurden gekört. Bestbewerteter Hengst und somit Sie-ger der Frühjahrskörung wurde der von Björn Edelmann gezogene und vorgestellte Haflinger Stadox BE. Seinerzeit Siegerfohlen 2010 in Alsfeld, hatte sich dieser sportlich aufgemachte Staniero BE-Sohn genau in der gewünschten Weise weiterentwickelt und überzeugte nun mit Typ, Körperharmonie und flüssigen, ergiebigen Bewegungen.
Prämienhengste im Blickpunkt
Sowohl bei den Hengsten zur Erstkörung als auch bei den bereits Gekörten zur Eintragung und ebenso in der anschließenden Hengstschau war die Rasse Deutsches Reitpony am stärksten vertreten. Die Vorstellung bereits gekörter Hengste erfolgt zur Eintragung im Zuchtverband Hessen, wenn sie aus anderen Zuchtverbänden kommen, und gleichzeitig zur Prämierung aufgrund überdurchschnittlicher Leistungen.
Während Junghengste noch ohne Leistungsprüfung lediglich als Anwärter „prämiert“ werden können, erhalten gekörte und leisÂtungsgeprüfte Hengste beim Erfüllen der Voraussetzungen den bleibenden Titel „Prämienhengst“. Gleich mehrere Hengste brachten ein gutes Ergebnis aus der Leistungsprüfung mit. Ab Gesamtnote 8,0 qualifiziert dieses einen Hengst auch bei mittÂlerer Exterieurnote als Prämienhengst des Verbandes – gute Eigenleistungen können vieles ausgleichen und relativieren. Als Siegerhengst der Eintragung und Prämierung stellte die Kommission den Reitponyhengst Desperado K heraus, der aus dem Zuchtgebiet Weser-Ems stammt (Züchter: Hermann Koopmeiners) und jetzt im Besitz von Maja Knab (Linden) steht. Dieser schon 16jährige Dornick B-Sohn, dressurerfolgreich bis Klasse M und auch in der Zucht bewährt, brachte in Alsfeld seine besondere Ausstrahlung zur Geltung. Reservesieger, wenn auch inoffiziell, wurde der typ- und gangstarke Haflingerhengst Winzertraum aus Österreich (Züchter: Hermann Gruber, Besitzer: ZG Stange). Insgesamt 13 gekörte Hengste wurden eingetragen oder prämiert, davon sieben allein aus der Rasse Deutsches Reitpony. Fast alle nutzten die Gelegenheit, sich anschließend noch einmal unter dem Sattel zu präsentieren. Diese schon traditionelle Hengstschau zu Beginn der Decksaison bot wieder einen kompletten Bilderbogen mit Dressur-, Spring- und Fahrschaubildern bis hin zu Gangpferdepräsentationen und einer Freiheitsdressur. Den krönenden Abschluss bildeten der gewaltig springende, für die Reitponyzucht gekörte Oldenburger Balou Star mit Pia Reich im Sattel (Station: Gestüt Grenzland, Eimeldingen) und der von Greta Heemsoth in S-Dressurlektionen vorgestellte Reitponyhengst Nemax (Station: Gabriele Heemsoth, Verden).
Alle gekörten, prämierten und neu eingetragenen Hengste sind in der Übersicht zusammengestellt.
Florian Solle – LW 16/2013