Resistenzentwicklung bei Ungräsern schreitet voran

Der Pflanzenschutzdienst hat zusammen mit dem Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen Ungrassamen gesammelt und auf ihren Resistenzgrad hin untersuchen lassen. Die Ergebnisse sind ernüchternd.
In allen Landesteilen Hessens sind Flächen mit Ungrasresistenzen bekannt. Enge Fruchtfolgen mit einem hohen Anteil an Winterungen sind heute üblich und ermöglichen den Ungräsern ideale Entwicklungsmöglichkeiten. Diese Tat­sache ist der wichtigste Grund für die zunehmende Ungrasproble­matik.
Werden in solchen Anbausyste­men zusätzlich frühe Saattermine an­gestrebt und weitgehend auf die wendende Bodenbearbeitung verzichtet, so entwickeln sich extrem konkurrenzfähige Ungraspopulationen. Diese hohen bis sehr hohen Ungrasdichten beinhalten immer einen gewissen Anteil natürlich resistenter Biotypen in einer Population.
Der ständige Einsatz von Herbiziden mit gleicher Wirkungsweise verursacht einen hohen Selektionsdruck. Neben den ackerbaulichen Maßnahmen wie eine Fruchtfolgeauflockerung ist der Wirkstoffwechsel wichtig. Kontrollieren Sie jetzt Ihre Flächen und planen Sie rechtzeitig eine Bekämpfungsstrategie.  
Dr. Marco Schneider, Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen, Alsfeld