Saatzeit von Winterraps

War es noch nicht möglich ein vernünftiges Saatbeet herzurichten? Keine Sorge; eine Verzögerung der Aussaat um sieben bis zehn Tage vom ortsüblich günstigen Zeitpunkt ist durchaus vertretbar, wie es auch in den Jahren 2015 und 2016 vielfach der Fall war. Gegebenenfalls muss die Raps-Saatstärke um 5 bis 10 Körner/m² erhöht werden. Das Risiko zur Stängelbildung wird geringer. Entscheidend für eine rasche Jugendentwicklung bei späterer Saat sind Bodenfeuchte, Temperaturverlauf im September/Oktober und die Nährstoffverfügbarkeit.
Unter Umständen empfiehlt sich bei Mulchsaaten ein Anschieben mit Hilfe einer Stickstoffdüngung bis maximal 40 kg/ha Gesamt-N, denn der jugendliche Raps und die Strohrotte konkurrieren um die Nährstoffe (und Wasser). Kann vor der Saat gepflügt und entsprechend rückverfestigt werden, wird die Rapsentwicklung begünstigt. Außerdem wird der Druck von auflaufendem Ausfallgetreide gemindert.  
Ulrich Nöth, DLR, Rheinhessen-Nahe-Hunsrück