Sägewerke brauchen Holz

Hauptversammlung der Fortsbetriebsgemeinschaft in Hofbieber

Holz aus heimischen Wäldern ist zunehmend gefragt. Bereits im vergange­nen Jahr betrug der Einschlag in den Mitgliedsbetrieben der Forstgemeinschaft „Hessische Rhön“ 38 000 Festmeter. Darauf verwies deren langjähriger Vorsitzende Harald Kiel in der Jahreshauptversammlung im Gemeindezentrum Hofbieber. Hier wurde ein neuer Vorstand gewählt.

Auf dem Bild, v.l: Ina Schmitt, Renate Storch, ehemaliger Vorsitzender Harald Kiel, Geschäftsführer Wolfgang Böhle, Ulla Müglich, stellvertretender Vorsitzender Harald Gass, und Vorsitzender Theo Bott.

Foto: Karl-Heinz Burkhardt

Kiel dankte den Mitgliedern, dem Vorstand, der Geschäftsführung sowie dem Forstamt Hofbieber mit seinen Revierleitern für die gute Zusammenarbeit und den engagierten Einsatz. Der Einschlag verteilte sich wie folgt: 22 000 Festmeter (einschließlich 8 000 aus dem Windwurfjahr 2010), 9 000 Festmeter (fm) Buche, 6 000 fm Kiefer und 1 000 fm Eiche.

Umfangreich gestaltete sich die Bewältigung der Aufgaben im vergangenen Jahr, wie aus dem Bericht von Geschäftsführer Wolfgang Böhle hervorging. Unter anderem befasste man sich mit der Erhöhung der Beförsterungskosten im Kommunalwald, dem Jahreswirtschaftsplan 2011, Förderanträgen, der Neuordnung der Forstbetriebs-Vereinigungen Tann, Eichenzell und Eckweisbach sowie der Förderung der Verwaltungskosten für die Holzvermarktung nach Vorgaben im neuen Dienstleistungsvertrag.

Waldbewirtschaftung funktioniert

Die Nachfrage nach Holz sei erfreulich, übersteige jedoch meist die Liefermöglichkeiten, erklärte Wolfgang Semmler, Produktionsleiter im Forstamt Hofbieber. Er sprach von einem hohen Preisniveau und hohen Verarbeitungskapazitäten mit einer Unterversorgung des Rohstoffes in allen Sägewerken. Dies seien aber optimale Voraussetzungen für eine geregelte Waldbewirtschaftung.

Bei Fichte und Kiefer stiegen die Preise um 25, bei Buche-Stammholz um 5 bis 8 Prozent. Auf einem 10-Jahreshoch bewegen sich die für Eiche und für Buchebrennholz mit 55 Euro je Festmeter/Brutto. Buche sei kaum lieferbar und man sollte auf Esche oder Ahorn mit ähnlichen Heizwerten ausweichen. Semmler: „Holz ist gefragter denn je. Die Preise stabilisieren sich auf hohem Niveau.“ Der Forstmann erwähnte einen Rückgang der Selbstwerbung bei Hessen-Forst mit dem Ziel höhe­rer Erlöse und einer gezielteren Holzlenkung. Eine kontinuierliche und gesteuerte Belieferung mit Holz bezeichnete er als eine hohe Verantwortung aller Waldbesitzer.

Bodenkalkung im Jahr 2010

Zu den Forstlichen Förderrichtlinien nahm Forstamtsleiter Adalbert Fischer Stellung. Diesbezüglich nannte er Verbesserungen bei der Wegeinstandsetzung und dem -ausbau durch Erhöhung der Förderobergrenzen. Bei der Waldzustandserfassung habe sich in Hessen eine leichte Verbesserung bei der mittleren Kronenverlichtung ergeben. Im Forstamtsbereich beabsichtige man 2012 eine Bodenschutzkalkung. Ferner sprach Fischer die Kernzonenproblematik an. Im Gespräch seien eine eventuelle Ausweisung bestehender Naturschutzgebiete, einer größeren Fläche im Privatwald sowie einer weiteren im Kommunalwald. Als Erfolg stellte er die im Jahre 2005 eingeführten Arbeitsschutzmanagementes heraus, die bei Hessen-Forst zu einer Reduktion der Unfälle um 28 Prozent führten. Im Jahr 2012 soll ein erneuter Waldsicherheitstag mit der Berufsgenossenschaft gestartet werden, so Geschäftsführer Wolfgang Böhle.

Neuen Vorstand gewählt

Die Empfänger der Waldbauernbriefe, die Forstdirektor Adalbert Fischer (links) überreichte. Von rechts der neue Vorsitzende der Forstgemeinschaft „Hessische Rhön“, Theo Bott, und FBG-Geschäftsführer Wolfgang Böhle.

Foto: Karl-Heinz Burkhardt

Der neue Vorstand: Vorsitzender Theo Bott aus Hofbieber, zwei­ter Vorsitzender Ha­rald Gass, Gersfeld, Rech­nerin Ulla Müglich aus Eichenzell, stellvertretende Rechnerin Ina Schmitt aus Poppenhausen, Schriftführer Christoph Müller aus Eichenzell, stellvertretende Schriftführer Reinhold Goldbach aus Dipperz. Beisitzer Tobias Krausgrill von der Tann´schen Forstverwaltung Willi Trabert aus Hilders-Brand, Bürgermeister Thomas Schreiner von Ehrenberg, Berthold Krenzer aus Poppenhausen, Heribert Link aus Ebersburg-Stellberg, Bürgermeister Peter Meinecke aus Künzell und Bürgermeister Marcus Schafft aus Hofbieber. Kassenprüfer Otto Herget aus Döllbach, und Stefan Gensler aus Sieblos.

Waldbauernbriefe überreicht

Die Unfallverhütung bei der Waldarbeit sowie die ordnungsgemäße Waldbewirtschaftung standen im Fokus von Lehrgängen zur Erlangung des Waldbauernbriefes. Diesen konnten folgende erfolgreiche Absolventen entgegennehmen: Stefan Fischer aus Tann, Ludwig Wahl aus Ebersburg, Thomas Raschdorf, Holger Übelacker, Christoph Helfrich (alle aus Dipperz), Bernhard Hahner, Alexander Bott (beide aus Hofbieber), Marco Hohmann aus Hilders, Alexander Schreiner aus Ebersburg, Tobias Heil, Rene Faust (beide aus Eichenzell), Nico Knüttel, Marco Nix, Norbert Nix, Jens Wiegand (alle aus Gersfeld), Steffen Fleck aus Poppenhausen, und Thomas Fladung aus Petersberg. Burkhardt