Seminar „Höhepunkte während des Urlaubs“

Jeder Betrieb besitzt eine einzigartige Schatzkammer

Was wünscht man sich als Inhaber eines Bauern- und Winzerhofes für seine Urlaubsgäste? In erster Linie doch, dass sie zufrieden waren, den Daheimgebliebenen von einem tollen Urlaub erzählen und im nächsten Jahr wieder kommen. Damit dies kein Wunsch bleibt, ist es nötig, seinen Gästen einiges zu bieten.

Sich Gedanken über die eigenen Stärken im Betrieb zu machen und diese weiterzuentwickeln, das gelingt manchmal spielerisch.

Foto: lwk rlp

Ideen dazu gab es beim Seminar „Besondere Höhepunkte während des Urlaubs“ veranstaltet vom Verein „Naturlaub“ auf dem Höhenhof in Holzbach (Hunsrück). „Jeder Betrieb ist eine einzigartige Schatzkammer“, davon ist die Geschäftsführerin des Vereins, Beate Hilgert überzeugt. „Man muss diese Schätze nur erkennen und passend für die Gäste aufbereiten – nach dem Motto: Wenn das Einfachste das Beste wird.“

Den Gästen Herzlichkeit und Einfachheit schenken

Die Referentin für Bauernhofpädagogik der Akademie für Natur und Business, Christine Hamester-Koch, rief den Seminarteilnehmern zunächst die Bedürfnisse der Gäste ins Bewusstsein: „Herzlichkeit, Wärme, als Gast wahrgenommen werden, keine Rolle spielen müssen, die Maske ablegen, Einfachheit, Natur oder Harmonie, können wir dies unseren Gästen schenken?“, fragte sie. Die Antwort der Teilnehmer war ein klares „Ja“. Ganz deutlich wurde, dass die Basis ist, mit Herzblut bei der Sache zu sein. Denn Liebe, Lust und Leidenschaft sind der Treibstoff, ohne den nichts läuft. Dann braucht es aber auch konkrete Aktivitäten. Dazu hatte Filzerin Katja Köhler eine schöne Idee mitgebracht. Sie gab die Anleitung zum Filzen von Wichteln. Die kleinen Gesellen brauchen dann ein Haus aus Baumrinde, Moos und Blumen oder einen Lieblingsplatz auf dem Hof. „Um die Wichtel lassen sich herrliche Geschichten spinnen. Außerdem lässt Filzen Menschen zur Ruhe kommen und stärkt die Verbindung zum Hof“, erläuterte Köhler.

„Wir müssen es schaffen, die Menschen mit Leidenschaft in unseren Lebens- und Berufsalltag einzubeziehen und so einen Sog auslösen, der die Gäste zu Stammgästen werden lässt“, betonte Esther Dahm, erste Vorsitzende des Vereins Naturlaub. Wichtig sei aber auch, sich als Gastgeber nicht unter Wert zu verkaufen. „Es muss nicht alles inklusive sein.“ Oft seien es die kleinen Selbstverständlichkeiten, die besondere Schätze darstellten. Und so gingen die Teilnehmer nicht nur mit einem niedlichen Wichtel nach Hause, sondern auch mit der Aufgabe, ihre persönlichen Schätze zu heben.

lwk rlp – LW 14/2018