Spitzenwinzer ausgezeichnet
Bundesweinprämierung – Preisverleihung im Hambacher Schloss
Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat bei der Bundesweinprämierung 2015 der DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft) die Bundesehrenpreise an deutsche Spitzenwinzer vergeben. Bei der feierlichen Preisverleihung im Hambacher Schloss, Neustadt an der Weinstraße, erhielten 22 Winzerbetriebe die höchste Auszeichnung der deutschen Weinwirtschaft. Rheinhessen und Pfalz liegen an der Spitze.
Der Bundesehrenpreis in Gold und damit der Titel „DLG-Winzer des Jahres“ ging an das Weingut Manz, WeiÂnolsheim/Rheinhessen. Den Bundesehrenpreis in Silber erhielt das Weingut Ernst Bretz, Bechtolsheim/Rheinhessen. Die DLG kürte dieses Jahr zum zehnten Mal die „Jungwinzer des Jahres“. Junge Talente hatten sich über einen Online-Test qualiÂfiziert. Die zehn Kandidaten mit dem besten Ergebnis wurden nach Frankfurt am Main eingeÂladen, wo eine Jury die drei ErstplatzierÂten ermittelten. Erstaunlich, dass es dieses Jahr keine Frauen ins Finale geschafft haben. Jungwinzer des Jahres 2015/2016 wurde Stefan Braunewell aus Essenheim/Rheinhessen, dicht gefolgt von Adrian Spieß aus Weingarten/Pfalz. Den dritten Platz belegte Philipp Kiefer aus Ballrechten-Dottingen im badischen Markgräflerland.
Sieger kommt dieses Jahr aus Rheinhessen
Stefan Braunewell aus Essenheim ist als Sieger aus dem Wettbewerb hervorgegangen. Nach dem Abitur und seiner Ausbildung zum Winzer, studierte er Weinbau und Oenologie in Geisenheim. Während des Studiums sammelte er Erfahrungen in Österreich und Frankreich. Seit 2009 arbeitet Stefan Braunewell im elterlichen Weingut, vor allem im Verkauf und Marketing. Die Braunewells führen einen Familienbetrieb mit drei Gesellschaftern „Mein Vater, mein Bruder und ich“, wie Braunewell erklärte, „wir ergänzen uns.“ Für den Großvater und die Eltern sei es schmerzhaft gewesen, den Obstbau aufzugeben und die Äcker abgegeben. Die junge Generation setzt auf den Weinbau und bewirtschaftet 20 Hektar Reben.
Adrian Spieß aus Weingarten in der Pfalz wurde Zweiter im DLG-Jungwinzer-Wettbewerb. Nach dem Abitur und der Winzerlehre studierte er in Geisenheim Weinbau und Oenologie. Bei einem Österreichaufenthalt holte er sich neue Ideen, bevor er im elterlichen Betrieb einstieg. Seit 2009 kreiert er „selbstgemachte“ Weine, die er als „junge Linie“ vermarktet. Der 26-jährige bewirtschaftet 23 Hektar Reben.
Philipp Kiefer aus Baden, Inhaber des Weingutes Kiefer-Seugert in Ballrechten-Dottingen, erreichte den dritten Platz. Schneller als gedacht, musste er Verantwortung übernehmen, als sein Vater vor drei Jahren verstarb. Nun führt der 25-jährige das elterliche Weingut mit knapp neun Hektar Reben. Kiefer will das Terroir herausarbeiten. „Der Wein soll meine Unterschrift tragen“, wünscht er sich.