Sortenschutz für LLH-Leindottersorte
Interessant für Blühmischungen, als Zwischen- und Ersatzfrucht
Das Bundessortenamt erteilte kürzlich den Sortenschutz für die neue Leindotter-Sorte „Eica“, die von Edith Foltys als Mitarbeiterin des Fachgebietes BioÂrohstoffnutzung auf dem Landwirtschaftszentrum Eichhof in Bad Hersfeld gezüchtet wurde.

Foto: LLH
Passende Pflanze für Blühmischungen
Die zunehmende Attraktivität von Leindotter als kaltgepresstes Speiseöl, führten zur Weiterentwicklung der Zuchtarbeit auf Basis des vorhandenen Zuchtmaterials. Leindotter ist einjährig und gehört zu der Familie der Kreuzblütler. Die Pflanze bildet einen aufrechten, beblätterten Spross, der sich im oberen Drittel verzweigt. Die zahlreichen kleinen gelben Blüten werden rege von Insekten besucht. Leindotter ist daher auch in einigen Imkerblühmischungen enthalten. Wegen seiner Anspruchslosigkeit gedeiht Leindotter auch auf mageren, sandigen Böden, bei ausreichender Wasserversorgung. Die Winterfestigkeit und damit verbundene Unempfindlichkeit gegenüber Spätfrösten unterstreicht die Eignung in den Blühmischungen.
Anbau und Verwertung von Leindotter
Die Saatstärke beträgt 5 bis 7 kg/ha, bei einer Bestandesdichte von 400 bis 600 Pflanzen/m². Leindotter verlangt ein möglichst feines Saatbett mit einer Saattiefe von 0,5 cm bis 1 cm. Der Reihenabstand ist wie bei Getreide zu wählen. Von der Aussaat bis zur Reife wird je nach Witterung ein Zeitraum von 85 bis 120 Tagen benötigt. Die kurze Vegetationszeit macht Leindotter auch als Zwischen- oder Ersatzfrucht interessant. Im Öko-Landbau wird er bereits vermehrt in Mischung mit Linsen, Erbsen oder Hafer angebaut. Geschätzt wird er dort auch als Stützfrucht mit Unkraut-unterdrückender Funktion. In der Fruchtfolge gilt zu beachten, dass Leindotter nicht selbstverträglich ist und deshalb nicht nach Kreuzblütlern stehen sollte. Der Kornertrag liegt zwischen 25 dt/ha und 30 dt/ha bei einem Ölgehalt zwischen 35 und 40 Prozent. Das Öl ist besonders für die Herstellung von Linoleum und von schnelltrocknenden Farben geeignet. Die Sorte Eica wird zur Vermehrung angebaut und wird ab 2019 dem interessierten Landwirt als Handelsware zur Verfügung stehen.
LLH – LW 8/2018