Stechmücken übertragen West-Nil-Virus in Rheinland-Pfalz

Froedrich-Loeffler-Institut bestätigt Fall

Bei einer toten Schnee-Eule in einem Vogelpark im südlichen Rheinland-Pfalz ist das West-Nil-Virus nachgewiesen worden. Dieser Befund wurde vom nationalen Referenzlabor im Friedrich-Loeffler-Institut bestätigt. Der tropische Erreger ist durch Zugvögel nach Europa gelangt und 2018 erstmals bei Tieren in Deutschland festgestellt worden, im darauffolgenden Jahr auch bei Menschen. Seither hat es immer wieder Nachweise vor allem im Osten Deutschlands gegeben.

Schneeeule.

Foto: Pixabay

In Rheinland-Pfalz gab es bei Menschen bisher keine hierzulande erworbene Infektion. Die Infektion der toten Schnee-Eule ist der erste Erreger-Nachweis bei einem Tier in Rheinland-Pfalz.

Bei Infektionen mit dem West-Nil-Virus handelt es sich um eine Zoonose, also eine vom Tier auf den Menschen übertragbare Erkrankung. Empfänglich sind neben dem Menschen auch Vögel und Pferde. Übertragen wird das Virus durch Stechmücken.

Bei Tieren sind unauffällige Krankheitsverläufe genauso möglich wie neurologische Symptome. In wenigen Fällen kann die Krankheit bei Tieren auch zum Tod führen. Bei den infizierten Pferden erkranken zwar nur acht Prozent, aber der Krankheitsverlauf geht mit einer Sterblichkeit bis zu 50 Prozent einher. Symptome sind oft Hirn- oder Hirnhautentzündungen mit deutlichen zentralnervösen Ausfallerscheinungen wie Stolpern, allgemeine Schwäche, Muskelzittern und Lähmungen bis zum Festliegen der Tiere. Überlebende Pferde, zeigen häufig bleibende Schäden.

Impfstoffe gegen das West-Nil-Virus für Vögel existieren nicht, aber ein Schutz der Pferde vor schweren klinischen Symptomen kann mit einer Impfung erreicht werden. Daher wird die Impfempfehlung des rheinland-pfälzischen Umweltministeriums aufrechterhalten, Pferde und Ponys impfen zu lassen. Auch die Ständige Impfkommission Veterinärmedizin (StIKo Vet) am Friedrich-Loeffler-Institut empfiehlt die Impfung von Pferden in betroffenen und angrenzenden Regionen.

 – LW 38/2023