Stoffwechsel vor allem älterer Sauen gut unterstützen

Sauen moderner Genetik gebären große Würfe, was zu hohen Anforderungen an das Einzeltier führt. Um eine große Zahl aufgezogener Ferkel zu erreichen, betreiben viele Erzeuger einen enor­men Aufwand. In Zeiten teurer Futtermittel und schwacher Ferkelpreise sollten jedoch Routinemaßnahmen im Stall immer einmal wieder auf den Prüfstand gestellt werden.

Das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie, Versuchsgut Köllitsch, hat kürzlich diesbezüglich einen Versuch zum Einsatz von Energiepas­ten bei Saugferkeln durchgeführt. Dabei ist herausgekommen, dass die neben energie-, auch vitamin- sowie pro- und präbiotika­reichen Pasten zumindest in Herden mit hohen Leistungen keinen Vorteil bringen. Im Gegenteil: Die sehr frühe Gabe (weniger als zwölf Stunden nach der Geburt) dieser Ergänzungsfuttermittel ver­drän­g­te zum Teil die Kolos­trum­auf­nahme. Wurden die Energiepasten später verabreicht, brach­ten sie trotzdem keinen Effekt.

Empfohlen wird stattdessen, Biestmilch abzumelken und saugschwachen Ferkeln diese so früh wie möglich ins Maul zu geben – denn der Immunglobulingehalt in der Milch sinkt rasch ab. Die Tiere werden damit unterstützt, und es fallen keine Zusatzkosten an.

Sinnvoller als die Ferkel in einer so frühen Phase mit Ergänzungsfuttermitteln zu versorgen, ist es dagegen, der Sau Hilfestellung zu geben – vor allem durch eine sorgfältige Geburtsbetreuung, aber auch hochwertiges Futter für eine gute Milchbildung. Der stark beanspruchte Stoffwechsel besonders älterer Sauen ab dem fünften Wurf kann mit einem Ergänzungsfuttermittel unterstützt und Geburten dadurch verkürzt werden, wie ein Versuch aus Köllitsch zeigt. Mehr dazu in der Rubrik Tierhaltung ab Seite 28.

Marion Adams