Treibstoffkosten im Ackerbau

Die zeitweise um das Fünffache gestiegenen Preise für Rohöl in den letzten zehn Jahren sowie die Wettbewerbsnachteile beim Agrardiesel für deutsche Landwirte verursachen eine dauerhafte Diskussion um mögliche Einsparpotenziale bei den Treibstoffkosten. In klassischen Marktfruchtbetrieben ist beim Dieselverbrauch eine große Spannbreite von 75 bis 160 l/ha festzustellen.
Gravierenden Einfluss auf den Verbrauch hat unbestritten der Fahrer. Messungen zeigen, dass beim Pflügen bis zu 7 l/ha an Dieseleinsparung im „Fuß“ des Fahrers liegen. Nicht unerheblich wirkt sich auch die Einstellung des Pfluges aus. Aufgeschweißte Scharspitzen haben bis zu 8 l an Mehrverbrauch zur Folge. Zwischen dem flachen Pflügen auf 20 cm und dem tieferen Pflügen auf 30 cm lie­gen 4 bis 5 l/ha an Mehraufwand.
Für alle Bodenbearbeitungsgänge gilt: Besser langsame Fahrt mit großer Arbeitsbreite als schnelle Fahrt mit reduzierter Arbeitsbreite. Der Pflugverzicht und die Umstellung auf konservierende Bodenbearbeitung bringt eine Einsparung von 10 bis 25 Prozent, auf schweren tonigen Böden auch 50 Prozent.
Beim Neukauf eines Schleppers sollten sich Landwirte eine Reifendruckregelanlage mit anbieten lassen. Dies dient nicht nur dem Bodenschutz, sondern macht sich über bessere Zugleistung und geringeren Dieselverbrauch von etwa 10 Prozent schnell bezahlt. Erschreckend hohe Verbräuche ergeben sich bei Transportarbeiten auf der Straße.   Dr. Marco Schneider, LLH Eichhof