Umstellung auf Melkroboter gründlich vorbereiten

Für den Wechsel auf ein Automatisches Melksystem (AMS) entscheiden sich immer mehr Milch­viehhalter. Damit die Umstellung reibungslos klappt, sollte schon vor dem Einbau einiges getan werden:

Sechs Monate vor der Umstellung sollte mit der Sanierung der Eutergesundheit begonnen werden. Dies ist wichtig, weil im AMS alle Kühe mit einem einzigen Melkzeug gemolken werden, wodurch Erreger leicht auf andere Tiere übertragen werden. Viertelgemelksproben müssen dafür analysiert, Kühe behandelt und teilweise auch Tiere gemerzt werden. Auch die Klauengesundheit muss in Schuss gebracht werden.

Vor dem Einbau des neuen Systems sollte man sich zudem detalliert über die Funktionsweise und damit verbundene Pflichten bei der Arbeit mit dem AMS informieren. Was muss in welchen Abständen kontrolliert und wie können kleine Reparaturen selbst durchgeführt werden?

Auch in die Software sollte man sich gut einarbeiten. Denn sobald die Kühe umgestellt werden, ist man mit den anfallenden Aufgaben oft ausgelastet. Man sollte sich informieren, welche Daten das AMS des gewählten Herstellers von den Tieren liefert, welche Schlüsse gezogen und was daraufhin anders eingestellt werden muss.

Eine weitere wichtige „Vorarbeit“ betrifft die Sauberkeit der Euter und damit die Haltung. Im Melk­stand werden sehr schmutzige Zitzen vom Melker einfach so lange gereinigt, bis sie sauber sind. Im AMS erfolgt die Reinigung jedoch standardisiert, nicht in jedem Fall zufriedenstellend und vor allem fehlt die Endkontrolle. Per Abflämmen enthaarte Euter, saubere, gut eingestreute Liegeboxen und mehrmals täglich gereinigte Laufgänge gehören deshalb zum Pflichtprogramm in AMS-Betrieben.

Aktuelles zur Arbeit beim Melken in einem AMS von einer Tagung der Gesellschaft der Milcherzeugerberater ab Seite 20.

Marion Adams