Verantwortung für die Gestaltung des ländlichen Raums übernehmen
37. Deutscher Landjugend-Tag in Tarmstedt
Der Deutsche Landjugend-Tag (DLT) in der vergangenen Woche im niedersächsischen Tarmstedt hat gezeigt, dass die Jugend in den ländlichen Räumen Zukunft hat und die jungen Menschen dort bereit sind, Verantwortung für die Gestaltung des ländlichen Raumes zu übernehmen. Alle Verantwortlichen müssten sich dafür stark machen, dass die Jugend auf dem Land gut leben kann, so die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesjugendministerium, Caren Marks.
Alle zwei Jahre treffen sich beim Deutschen Landjugend-Tag Landjugendgruppen aus ganz Deutschland, um sich auszutauschen. Bei der Veranstaltung mit Vertretern aus der Bundespolitik zum Thema „Junge und innovative Köpfe bringen unser Land voran“, verwies Nina Sehnke, Vorsitzende des Bundes der Deutschen Landjugend (BDL) auf die aktuell schwierige Lage der Junglandwirte und sagte „Wir brauchen verlässliche Rahmenbedingungen und Planungssicherheit bei den Förderprogrammen ebenso wie Mitsprache bei ihrer Ausgestaltung.“ Bundesvorsitzender Sebastian Schaller forderte Hartnäckigkeit in der Auseinandersetzung mit Bürgermeistern sowie mehr Beteiligung in den Gremien ein.„Die Landjugend ist ein wertvoller Ideengeber“
Staatssekretärin Marks lobte die konstruktive Zusammenarbeit und stellte fest „Die Landjugend ist für uns ein wichtiger Gesprächspartner und wertvoller Ideengeber bei der Entwicklung von Handlungsempfehlungen für eine zukunftsfähige Demografiestrategie.“
Weniger Abwanderung in die Ballungszentren als Ziel
Gemeinsam treten der BDL und der Deutsche LandFrauenverband (dlv) für eine zukunftsfähige Landwirtschaft ein, sagte dlv-Präsidentin Brigitte Scherb. Das sah der Vorsitzende des Bundestagsausschusses für Ernährung und Landwirtschaft, Alois Gerig, nicht anders und nahm versicherte, bei Entscheidungen künftig die Junglandwirte stärker einzubeziehen. Der Parlamentarier sagte „Ich glaube an die Zukunft der Regionen und bin überzeugt, dass sich mit Euch der Drang in die Ballungszentren verändern lässt.“
Generationenübergreifender Austausch wichtig
Der generationenübergreifende Austausch mit dem Deutschen Bauernverband (DBV) trage seit über einem halben Jahrhundert, so DBV-Vizepräsident WerÂner Hilse zur Landjugend in seiner niedersächsischen Heimat. Angesichts der schweren Marktlage machte er den Junglandwirten Mut und sagte: „Landwirtschaft hat Zukunft. Global betrachtet, werden die Menschen mehr und die Fläche weniger. Wir müssen alles tun, um die vielen Menschen satt zu bekommen.“ Es sei wichtig, bei unternehmerischen Entscheidungen den Blick fürs Reale nicht zu verlieren.
18 Landesverbände mit 100 000 Mitgliedern
Der Bund der Deutschen Landjugend ist der größte Jugendverband im ländlichen Raum. Bundesweit engagieren sich rund 100 000 Landjugendliche zwischen 15 und 35 Jahren in 18 Landesverbänden. Der BDL setzt sich dafür ein, die Lebens- und Bleibeperspektiven junger Menschen im ländlichen Raum zu verbessern. Der Deutsche Landjugend-Tag gehört neben den Veranstaltungen auf der Grünen Woche zu den größten Ereignissen der Landjugend. Der Deutsche Landjugend-Tag wird auch vom Bundeslandwirtschaftsministerium gefördert. Einige interessante Videoclips zur diesjährigen Veranstaltung findet man im Internet auf www.dlt2016.de.
bdl – LW 25/2016