Vorbereitungstag zur Wahl der Weinmajestäten in Rheinhessen

Queenies erleben Rheinhessen hautnah

Für den Wahl- und Krönungsabend am 10. September 2022 in Ingelheim bereitet Rheinhessenwein e.V. die Kandidatinnen derzeit intensiv auf die Wahl der Rheinhessischen Weinmajestäten vor. Ein Höhepunkt des Vorbereitungsprogramms war die Queenie-Tour Ende Juli.

Karin (l.) und Elisabeth Muth (2.v.l.) vom Weingut Rappenhof mit der amtierenden Rheinhessischen Weinkönigin Juliane Schäfer (3.v.l.) und den vier Kandidatinnen (v.l.): Anna Nierstheimer, Anna Glöckner, Sarah Schneider und Chiara Désirée Schaefer.

© Isabell Spies

Bei dieser Vorbereitungstour quer durch Rheinhessen erlebten die vier Kandidatinnen Anna Glöckner aus Freimersheim, Anna Nierstheimer aus Nack, Chiara Désirée Schaefer aus Ingelheim und Sarah Schneider aus Welgesheim gemeinsam mit der amtierenden Rheinhessischen Weinkönigin Juliane Schäfer das größte deutsche Weinanbaugebiet in seiner ganzen Vielfalt. Aus den Themen der zahlreichen Stationen dieser Reise ergeben sich dann die Fragen des Wahlabends.

Themen der Zukunft erfahren und schmecken

Nachhaltigkeit, Herkunft, alkoholfreier Wein oder Frauen in der Weinwirtschaft: Zu aktuellen Themen und Trends schulten Winzer die vier Bewerberinnen hautnah in ihren Betrieben. Elisabeth Muth vom Weingut Rappenhof in Alsheim erzählte den Bewerberinnen vom Einstieg in ihren Familienbetrieb als Quereinsteigern, was das Besondere an Verbänden wie dem VDP ist und wie wichtig Nachhaltigkeit in ihrem Weingut ist. Im Weinberg mit über 50 Jahre alten, wurzelechten Rieslingreben erklärte Muth mehr zur Bewirtschaftung ihrer Weinberge im 36 ha großen Betrieb. Einblicke in eine der Kellereien, die mit rund 74 Prozent den Löwenanteil an der Vermarktung der Weine aus dem Anbaugebiet ausmachen, gab Johannes Trautwein in seinem Familienbetrieb, der Weinkellerei Adam Trautwein in Lonsheim. Nachdem Trautwein unter anderem die Vakuumdestilation im Keller zeigte und erklärte, durften die Kandidatinnen einen entalkoholisierten Riesling verkosten.

„Rheinhessen genießen“ war das Motto beim Landhotel Fetzer in Ingelheim, die zu den Köstlichkeiten aus dem eigenen Restaurant Lindenhof Weine aus dem Premiumprogramm der „Selection Rheinhessen“ kombinierten. Stefan Braunewell vom gleichnamigen Weingut erklärte den Kandidatinnen alles Wichtige zur Winzervereinigung „Maxime Herkunft Rheinhessen“, zu den Kriterien der FAIR'n GREEN-Zertifizierung und ließ die Bewerberinnen sich beim Sektrütteln ausprobieren.

Piwis – der Wein der Zukunft?

Nadja Karches-Otto von der Great Wine Capital-Geschäftsstelle in Mainz berichtete über das globale Netzwerk, dem Zusammenschluss der weltweit bekanntesten Weinhauptstädte, dem Mainz mit der Region Rheinhessen seit 2008 angehört.

Einen Blick in ein bedeutendes Thema der Zukunft gab Dr. Eva Vollmer beim Besuch in ihrem Weingut in Mainz-Ebersheim, denn die Winzerin hat sich neben dem Ökoweinbau speziell den pilzwiderstandsfähigen Rebsorten (Piwis) verschrieben. Zusammen mit Winzerkollegen startete sie die Piwi-Initiative „Zukunftsweine“, um Konsumenten für nachhaltigen Weinbau zu sensibilisieren. Dazu gab es einen Exkurs in die bildhafte, moderne Weinsprache – eine Spezialdisziplin der Winzerin. Der Abschluss des Tages fand am Weinpavillon am Ruhkreuz in Zornheim statt, wo sich die amtierenden und zukünftigen Rheinhessischen Weinmajestäten noch gemeinsam mit den Zornheimer Winzern Johannes Keßler, Julia Schittler, Dominik und Andreas Münzenberger und Vertretern der Ortsgemeinde Zornheim austauschen konnten. Erläuterungen zu den bestehenden und zukünftigen Hiwweltouren gab es von der zuständigen Projektmanagerin der Rheinhessen-Touristik GmbH, Sarah Hönemann. LAG-Regionalmanagerin Magdalena Haag informierte über das LEADER-Förderprogramm für die Region Rheinhessen.

isp – LW 31/2022