Vorfreude auf den neuen Weinjahrgang
Die zunehmend bewölkte WitÂteÂrung verlangsamt nun die Zuckerproduktion, und die kühlen Nachttemperaturen verzögern den Säureabbau. Es besteht also kein Grund zur Eile, und alles deutet auf einen ruhigen Herbstverlauf hin. 2010 und 2011 war oft die zunehmenÂde Fäulnis entscheidend für den Lesetermin. Dieses Jahr sind es die absinkenden Säurewerte, denn Säuerung ist nicht erlaubt, und eine rechtzeitige Ernte vermeidet späteren Aufwand im Keller. Auch zu hohe MostgeÂwichte sind nicht immer anzustreben, um alÂkoÂÂholÂlastige Weine zu vermeiden.
Die Winzer erwarten moderaÂte Erträge, die ihre KontingenÂte wohl nicht ausschöpfen werden. So wird der 2012er gut in den Markt passen, sodass mit stabilen Preisen zu rechnen ist. Das Sorgenkind DornÂÂfelder hat mit 60 Cent/Liter vermutlich seinen TiefstÂÂpreis erreicht und wird sich langsam wieder erholen.
Große Aufmerksamkeit ist dieses Jahr der StickÂstoffÂverÂsorgung der Moste zu schenken, die teilweise deutlich unter dem Mittel der Jahre liegt, gerade bei Müller-Thurgau, Portugieser und Dornfelder. Zum DurchÂgären wird ein hefeverwertbarer Stickstoffgehalt von mindestens 250 mg/Liter angestrebt. Um Böckser und Gärstockungen zu vermeiden, sollte dem Most also Gärsalz zugegeben werden.
Am besten ist es, möglichst gesundes Lesegut zu verarbeiten und dafür sind die Voraussetzungen in diesem Jahr bisher sehr gut.