Vorzügliche Landesschau

Fleckvieh bei „Hessens Zukunft“ stark vertreten (s. LW 6, S. 45)

Auch bei den Fleckviehkühen begann das Richten mit der Präsentation der jüngsten Kuhklasse. Hier hinterließ die von der Boss, Feick, Euler GbR, Maar, vorgestellte Rurex-Tochter, Natascha, einen starken Eindruck, bes­tens entwickelt, absolut korrekt und mit einem in der Festigkeit nicht zu über­treffenden Euter holte sie sich den Klassensieg vor der in Harmonie und Euterqualität ebenfalls überzeugenden Round Up-Tochter, Madleen, von der Krausmüller/Peter GbR aus Schwabenrod.

Als beste Braunviehkuh stellte Preisrichter Christian Straif die Gordon-Tochter Dorte aus dem Betrieb Jechne aus Meineringhausen heraus.

Foto: Jost Grünhaupt

Ein starkes Quintett stand ferner in der zweiten Altersgruppe im Ring. Hier erhielt die von Pia und Bernhard Hillerich aus Überau ausgestellte Ilion-Tochter Emmy den Vorzug. Nur mit Kleinigkeiten in den Unterschieden versehen, folgte die Imposium-Tochter Esplana von Hubert Hofmann, Gersfeld, die sich als sehr komplette, harmonische Zweinutzungskuh, dazu mit bester Euterqualität versehen, im Ring präsentierte. Das hervorragende Niveau der Kollektion fand auch in der ersten Gruppe der Kühe mit zwei Abkalbungen seine Fortsetzung.

Die Roch-Tochter Ikone vom Betrieb Boss, Feick, Euler, Maar, wurde mit dem Ia-Platz ausgezeichnet, eine Kuh, die durch ihre Länge, das hervorragende Fundament und das tadellose Euter auffiel. Eine zweifelsfrei starke Konkurrentin hatte sie in der Vanstein-Tochter Loni von Lutz Grein, Holzburg, die sich voll in der Produktion, ebenfalls elegant und mit einem tadellosen Euter präsentierte. Komplettiert wurde diese Altersklasse durch eine weitere Fünfer­gruppe mit durchweg sehr guten Kühen bis zum Schluss.

Auch dieses Jahr zeigte sich die Humid-Tochter Paris aus dem Zuchtbetrieb von Walter Lang, Stockhausen, absolut korrekt im Körperbau und auch im Euter tadellos. Ihre Stallgefährtin Alina, eine Regio-Enkelin, überzeugte mit ihrem hervorragendem Seitenbild und der Gesamtharmonie, aufgewertet durch das drüsige Euter, sie erhielt den Ib-Platz.

Zur Auswahl der Siegerkuh und der besten Euterkuh waren nun acht Kühe im Ring aufgestellt, ein sehr gutes Dokument für das Qualitätsniveau der Rasse Fleckvieh in den hessischen Zuchtbetrieben. Die Entscheidung für den Siegertitel fiel zugunsten der Ilion-Tochter Emmy des Zuchtbetriebes Hillerich aus Überau mit ihrem tollen Seitenbild und dem hervorragend aufgehangenen Euter. Den Reservesiegertitel bekam die Ia-Färse der jüngsten Altersklasse zugesprochen, die Rurex-Tochter Natascha aus dem Betrieb Boss, Feick, Euler in Maar.

Drei- und Mehrkalbige

Mit einer hervorragenden Präsenz warteten die Fleckviehzüchter bei den Kühen mit drei und mehr Kälbern auf. Das Bild einer hervorragend entwickelten, ausgewachsenen Fleckviehkuh mit viel Rumpf, Festigkeit im Körperbau, dazu tadellosen Fundamenten und einen guten Eutersitz zeigte die Magirus-Tochter Bassi aus dem Zuchtbetrieb Schmidt, Ronneburg, im besonderen Maße und wurde als Ia-Preisträgerin herausgestellt. Der Ib-Platz wurde der Eilmon-Tochter Ilona aus dem Zuchtbetrieb von Paul Wies, Ober-Moos, zugewiesen, eine sehr harmonische, ausdrucksvolle Kuh, die in der Euterqualität deutliche Maßstäbe setzen konnte.

Sechs und sieben Abkalbungen

Ein beeindruckendes Bild gab es dann in der abschließenden Gruppe der Fleckviehkühe. Fünf Kandidatinnen mit sechs und sieben Abkalbungen waren im Wettbewerb präsent, ein Bild, das bei Hessens Zukunft bisher nicht gezeigt werden konnte und auch auf anderen großen Fleckvieh-Schauen seinesgleichen sucht. Die Favoritin von Christian Straif war die in der siebten Laktation stehende Regio-Tochter Fererro von Hubert Hofmann, Gersfeld, die sich dermaßen unverbraucht zeigte.

Eine hervorragende Visitenkarte gaben die älteren Fleckviehkühe bei der Zuchtschau ab, zweite von rechts die Siegerkuh Fererro von Hubert Hofmann aus Gersfeld.

Foto: Jost Grünhaupt

Eine optimale Demonstration des Zuchtziels war die Siegerauswahl jung mit der Siegerkuh Emmy aus dem Betrieb Hillerich aus Ãœberau.

Foto: Jost Grünhaupt

Ihre stärkste Konkurrentin war ihre Halbschwester Elstar, eine enorm rumpfige, lange und straffe Kuh mit herausragenden Doppelnutzungseigenschaften, ausgestellt von der Familie Schmidt aus Ronneburg. Die Festlegung für die Siegerkuh der alten Klassen wurde dann ein weiteres Mal von Fererro bestimmt, die bereits vor drei Jahren diesen Titel errang und sich jetzt neunjährig dermaßen frisch in der gesamten Fitness zeigte, dass kein Weg an ihr vorbeiging. Der Reservesiegertitel ging an die Ia-platzierte Bassi, deren Vorzüge im Körperbau noch einmal gewürdigt wurden und der Eutersiegertitel bei den älteren Kühen war der Eilmon-Tochter Ilona von Paul Wies nicht zu nehmen, die in puncto Eutersitz, Drüsigkeit und Strichverteilung deutlich die Maßstäbe setzte.

Braunvieh hat Bedeutung

Längst zum festen Bestandteil von Hessens Zukunft zählt auch eine Richtgruppe der Rasse Braunvieh. In der Beschickerliste standen neben bekannten Adressen dieses Jahr auch neue Namen. Christian Straif entschied sich hier für die Gordon-Tochter Dorte von der GbR Jechne, Meineringhausen, eine sehr harmonische mit bester Oberlinie ausgestattete Kuh, die auch durch das festsitzende Euter und die hervorragenden Fundamente weitere Pluspunkte aufweisen konnte. Für die Emerog-Tochter Jana stellte der Zuchtbetrieb Brocke, Sudeck, eine junge Kuh mit sehr viel Potenzial vor, die Länge im Körperbau und die herausragende Qualität ihres Euters waren die Hauptargumente sie hier im Spitzenfeld einzuordnen. Damit gelang den aktiven hessischen Braunviehzüchtern auch dieses Jahr wieder eine starke Präsenz bei Hessens Zukunft.

Grünhaupt, LLH Kassel