Wechselhafte Stimmung auf der Intervitis 2013
SpekÂtakuÂläre Innovationen waren auf der internationalen WeinÂÂbaumesse nicht zu bestaunen, aber unzählige DetailÂverÂbesÂseÂrunÂgen und NeueÂrunÂgen. Am DonnersÂtag erreichte die Stimmung ihren Höhepunkt, als viele Winzer – oft mit ihren Hofnachfolgern – mit organisierten Busreisen nach Stuttgart kamen und interessiert durch die Hallen zogen. Am Freitag folgte dann bei vieÂlen Ausstellern Ernüchterung, als die Stände leer blieben und viel Zeit blieb, um sich geÂgenÂÂseitig zu besuchen. Die perfektionierte MaschinenvorfühÂrung im Freigelände lockte hiÂnaus, was drinnen sofort spürbar war. Am Samstag waren viele „Jäger und Sammler“ unterwegs, die Flyer und Broschüren mitnahmen. Ob daraus GeschäftsabÂschlüsÂÂÂse folgen?
Die Besucherzahlen sind rückläufig, weil sich der Strukturwandel hier bemerkbar macht. Dabei darf nicht vergessen werden, dass die verÂbleiÂÂbenÂden Betriebsinhaber die Rebflächen übernehmen und somit die BeÂdeuÂtung des einzelnen Kunden steigt. InvestiÂtionswillige Winzer freuten sich, dass sich die Firmen ausreichend Zeit für die persönliche Beratung nahmen und die Gespräche nicht ständig gestört wurden.
Von internationalen Konzernen war zu hören, dass sie ihre Präsenz auf der Intervitis auch künftig nicht infrage stellen werden, aber einige mittelständiÂ-sche Unternehmer wollen über das KosÂten-Nutzen-Verhältnis nachdenken. Die hohe Standgebühr sei noch akzeptabel, aber durch diverse ZusatzkosÂten verdoppeln sich die Ausgaben für den MesseÂaufÂtritt. Die Agrartage in Nieder-Olm werden als Alternative genannt und mit der rustiÂkaÂÂlen Atmosphäre als kultig angesehen, können aber nicht die Intervitis ersetzen. Für die Branche ist es wichtig, eine inÂterÂnatioÂnale Plattform in Deutschland zu haben. Sitevi in Montpellier und Simei in Mailand machen Konkurrenz. So sind die Veranstalter gefordert, die Intervitis weiter attraktiv zu erhalten, um an frühere Erfolge anzuknüpfen.
Bettina Siée