Widerstandsfähige Sorten trotzen der Krautfäule

Landessortenversuch Öko-Kartoffel 2021

In diesem Jahr hat die Bekämpfung der Krautfäule viele Öko-Anbauer vor große Herausforderungen gestellt. Inzwischen sind aber auch resistente Sorten am Markt, die bei mäßigem bis mittleren Krautfäuledruck keinen oder nur geringen Befall zeigen. Welche Sorten unter diesen Bedingungen gut zurechtgekommen sind, erläutert Reinhard Schmidt vom Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen.

Die neue, interessante Sorte Emanuelle bei der Probe­rodung am 15. Juli.

Foto: Schmidt

Der April hat sich 2021 launisch gezeigt. Niedrige Lufttemperaturen, teils auch in Verbindung mit Bodenfrösten, haben die Bodentemperaturen bis Ende des Monats im einstelligen Bereich gehalten. Früh gepflanzte Kartoffeln sind teilweise unter ungünstigen Bedingungen gepflanzt worden. In Nordhessen sind ein Großteil der Pflanzknollen erst Ende April in den Boden gekommen. Das Wetter hat sich auch bis Mitte Mai nicht wesentlich geändert. Niederschläge Mitte Mai haben eine termingerechte Unkrautbekämpfung mit Striegel oder Hacke zum Teil behindert.

Schwierige Startbedingungen

Vorgekeimte Knollen haben unter ungünstigen Keimbedingungen einen Vorteil und laufen deutlich schneller auf. Aber auch sie hatten 2021 bis zu vier Wochen zum Auflaufen benötigt. Lange Keimphasen bedeuten auch einen langen Zeitraum, in dem Krankheiten wie Rhizoctonia solani die jungen Keime infizieren können. So sind auch viele Bestände ungleichmäßig aufgelaufen. Auch innerhalb der Versuchsparzellen war der Entwicklungsstand in der frühen Jugendentwicklung sehr heterogen.

Ab Ende Mai bis Mitte Juni haben sich die Bedingungen deutlich gebessert. Temperaturen um 20 bis 25 °C und ausreichend Bodenwasser haben zu einem deutlich besseren Pflanzenwachstum geführt. Dieses ist dann ab Mitte Juni durch heiße Temperaturen zum Stillstand gekommen. Der Wassergehalt im durchwurzelbaren Raum war zu diesem Zeitpunkt auf ein Minimum gesunken. Bestände, die in dieser Zeit keine Gewitterschauer abbekommen haben oder nicht beregnet werden konnten, haben deutlich unter Hitze- und Wasserstress gelitten.

Reinhard Schmidt, LLH – LW 49/2021