Worauf ist bei der Frühsaat von Weizen zu achten?
Wegen des zuletzt anhaltend schönen Spätsommerwetters haben viele Betriebe bereits mit der Weizenaussaat begonnen. Oftmals ist dies bei solchen Witterungskonstellationen richtig, um in den bereits bearbeiteten Böden das noch vorhandene Bodenwasser für die Keimung zu nutzen. Außerdem ist bei einer früheren Saat mit einem besseren Wurzelwerk und einer früheren Kornfüllung zu rechnen – besonders auf Grenzertragsböden unverzichtbar für stabile Erträge.
Bei einer frühen Aussaat des Weizens muss aber die Produktionstechnik angepasst werden. Bei der Sortenwahl ist die Frühsaatverträglichkeit zu prüfen. Grundsätzlich fallen Sorten mit einer verlängerten Bestockungsphase im Frühjahr zur Frühsaat aus. Ansonsten besteht die Gefahr viel zu dichter Bestände auch bei reduzierter Saatstärke. Für die frühe Saat sind Sorten wie Asano, Cubus, Mercato, Premio oder Mulan geeignet.
In Frühsaaten ist auch mit einem höheren Krankheits- und Schädlingsdruck zu rechnen. Vor allem treten Septoria tritici, Mehltau, Rost, Halmbasiskrankheiten sowie Läuse und Zikaden vermehrt auf. Bei früh gesätem Stoppelweizen ist eine Wurzelschutzbeize unverzichtbar. Langfristig erhöht eine kontinuierlich frühe Saat den Ungrasdruck.
Im Frühjahr ist die Stickstoffdüngung den üppig entwickelten Beständen anzupassen. Insbesondere bei zeitigem Vegetationsbeginn nicht zu hoch andüngen. Dr. Marco Schneider, LLH