Zuckerrüben: Fungizideinsatz bald abschließen

Der trocken-heiße Witterungsverlauf hat die Blattkrankheiten wie beispielsweise Cercospora, Rübenrost oder Mehltau in ihrer Entwicklung ausgebremst. Eine Befallszunahme, vornehmlich bei Cercospora-Blattflecken, ist vor allem auf Beregnungsstandorten zu verzeichnen oder dort, wo es die Witterung mit den Pflanzen in Form von Regen gut gemeint hat.

Seit letzter Woche gilt als Bekämpfungsrichtwert „45 Prozent befallene Blätter“, unabhängig von Vorbehandlungen oder auch bei bislang noch unbehandelten Flächen. Nachdem nun gemäßigtere Temperaturen für etwas Erholung sorgen und sich der Blattapparat wieder entfaltet, sind Fungizide wieder wirksam einsetzbar.
Allerdings muss nun der Blick bereits auf die anstehende Ernte und die geplanten Rodetermine gerichtet werden, denn die Wartezeit für die jetzt bevorzugt einzusetzenden Azolpräparate beträgt 28 Tage. Die Behandlungen sollten bis Ende August beziehungsweise Anfang September abgeschlossen werden. Spätere Einsätze sind bei zurückgehenden Temperaturen kaum mehr effizient.
In den Starkbefallsgebieten des Rheingrabens haben meist drei Fungizideinsätze stattgefunden. Sollte in diesen Lagen nochmals eine Behandlung angebracht sein, besteht die Möglichkeit, das Kontaktmittel Funguran Progress mit 1,25 kg/ha als Mischpartner hinzuzufügen. Die Notfallzulassung erlaubt einen zweimaligen Einsatz bei einer 14-tägigen Wartezeit.  

Ulrich Nöth, DLR Rheinhessen-Nahe-Hunsrück