„Der Abschluss ist nicht das Ende des Lernens“

Staatlich geprüfte Wirtschafter erhalten ihre Zeugnisse

Erfolgreich konnten alle Studierenden die zweijährige Winterschule des Landesbetriebs Landwirtschaft Hessen (LLH) mit dem Abschluss „staatlich geprüfter Wirtschafter/in“ in Alsfeld beenden. Sie wurden vergangenen Freitag in Alsfeld feierlich verabschiedet.

Die Absolventen mit der Lehrerschaft und Ehrengästen.

Foto: llh

Schulleiter Freimut Krug dankte in seinem Redebeitrag der Lehrerschaft, die gute Arbeit geleistet habe und dadurch für eine entspannte Lernatmosphäre gesorgt habe. Zur Gemeinschaft der Klasse hätten auch die Klassenfahrten nach Niedersachsen und Süddeutschland beigetragen, die eine Mischung aus Fachlichkeit, Geselligkeit und Gemeinschaft geboten hätten. Die Lehrschaft habe die Hoffnung, dass die Samen des gemeinsamen Lernens aufgehen und dann auch Erntefrüchte tragen. „Bleiben Sie nicht stehen! Das ständige Lernen und der Wunsch nach ständiger Wissenserweiterung hat oberste Priorität“, appellierte Krug an die Absolventen.

Diskussion um Landwirtschaft

LLH-Direktor Andreas Sandhäger sprach in seinem Grußwort die politische und gesellschaftliche Diskussion rund um die Landwirtschaft an. „Man verlangt viel von der Landwirtschaft. Dabei ist das größte Problem, dass sich Anforderungen ständig ändern“, so Sandhäger. Die Landwirtschaft müsse aus der Defensive kommen und die Gesellschaft mit den unterschiedlichen und teilweise sich wiedersprechenden Forderungen, etwa beim Ressourcenschutz einerseits und beim Tierschutz anderseits, konfrontieren. Die weiteren Grußwortredner wie der Landtagsabgeordnete und Kreisbauernverbandsvorsitzende Kurt Wiegel, der Vize-Präsident des Hessischen Bauernverbandes Armin Müller, Amtsleiterin Anja Püchner oder der Erste Kreisbeigeordnete Dr. Jens Mischak, griffen diese Fragestellung auf. Sie machten dabei deutlich, dass Landwirtschaft keine Spielwiese für Gutmenschen sei, auch wenn jeder meine, hier mitreden zu können. Andreas Kornmann als Kreislandwirt und Vorsitzender des Fördervereins, Walter Lang als Vorsitzender des VLF und Patrick Linker von der Landjugend sprachen von den Chancen, die der Abschluss mit sich bringe und machten deutlich, dass Landwirt ein Beruf mit tausend Möglichkeiten ist.

Projekte Mutterkuh- und Legehennenhaltung

Absolvent Maximilian Seim stellte sein Projekt zur Mutterkuhhaltung vor, bei dem er sich sehr intensiv mit allen Aspekten der Fütterung auseinandersetzte. Jan Zimmermann stellte ein Legehennenprojekt inklusive Direktvermarktung vor. Seim dankte als Klassensprecher, auch im Namen der weiteren Absolventen, für die vielen gelernten Dinge, die für die Praxis im Betrieb sehr wichtig sind. „Wir haben das notwendige Handwerkszeug, um zu analysieren, Betriebszweige zu bewerten und Investitionsentscheidungen treffen zu können.

Abschied von Schulleiter Krug

Auch für den Schulleiter Freimut Krug war es ein Abschied, da er nach zehn Jahren Schulleiter in den Ruhestand gehen wird. Über 300 Studierende führte er zum Abschluss, das gute Miteinander habe für ihn immer im Mittelpunkt gestanden. Faires Miteinander, Praxisbezug, Lernerfolg, neue Wege gehen und der gute Ruf der Schule seien für ihn Maxime seiner Arbeit gewesen. Alle Redner würdigten die Arbeit von Krug in den letzten Jahrzehnten.

Maximilian Seim aus Feldatal-Ermenrod war der Jahrgangsbeste, dahinter folgten Leon Hüttenberger aus Neukirchen, Linda Siebert aus Ringgau und Nico Schmidt aus Rimbach. Links der Schulleiter Freimut Krug.

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Klassensprecher Seim führte etwa aus, dass Krug die Studierenden immer fair behandelt habe und immer ein offenes Ohr für jeden hatte. Direktor Sandhäger meinte: „Das Blut der alten Landwirtschaftsschulleiter fließt in Ihnen. Das besondere, das die Landwirtschaftsschule in Alsfeld ausmacht, ist auch Ihnen zu verdanken.“

Für Armin Müller war Krug ein guter Kapitän, aber auch die Mannschaft dahinter zähle. Sie sei dank Freimut Krug auch immer gut motiviert gewesen. Nach der Zeugnisausgabe wurden auch die vier Jahrgangsbesten geehrt. Maximilian Seim aus Feldatal-Ermenrod war der Jahrgangsbeste, dahinter folgten Leon Hüttenberger aus Neukirchen, Linda Siebert aus Ringgau und Nico Schmidt aus Rimbach. Da alle Absolventen ihre Prüfung bestanden hatten, konnte der Jahrgang im Anschluss an den offiziellen Teil mit Familien, Freunden und der Lehrschaft noch gemeinsam feiern.

Die Absolventen sind:

Tom Wöbbeking, Spangenberg; Leon Peer Hüttenberger, Neukirchen; Michel Seipp, Münchhausen-Wollmar; Michel Stroh, Wettenberg; Niko Schmidt, Rimbach; Hendrik Fuchs, Sontra; Michaela Hahn, Sontra-Ulfen; Michael Gabor, Hohenroda; Julian Heß, Neuenstein; Simon Johannes Klas, Alsfeld-Lingelbach; Maximilian Seim, Feldatal-Ermenrod; Christian Schmidt, Romrod/Ober-Breidenbach; Max Eschstruth, Reichensachsen; Jan Zimmermann, Herleshausen-Willershausen; Linda Siebert, Ringgau; Nico Hensel, Bad Vilbel; Mark Metzger, Rosbach; Jan-Mathis Schmidt, Rosbach; Nils Bender, Wölfersheim; Christoph Schmidt, Ronneburg-Neuwiedermuß.

llh – LW 14/2017